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Den Eid auf den Führer darf man nicht leisten

Schönstatt-Pater Franz Reinisch wurde vor 80 Jahren hingerichtet: Er hatte sich als einziger Priester geweigert, den Fahneneid auf Hitler zu leisten.
Franz Reinischs Martyrium
Foto: Wikicommons

Der Pallottiner- und Schönstatt-Pater Franz Reinisch gehört – zusammen etwa mit den seliggesprochenen Franz Jägerstätter (2007) und Josef Mayr-Nusser (2017) – zu den wenigen Männern, die den Fahneneid auf Hitler verweigerten, und dafür mit ihrem Leben bezahlten.

Diözesaner Seligsprechungsprozess seit 2019 abgeschlossen

Der am 1. Februar 1903 in Feldkirch-Levis, Tirol geborene Reinisch wurde im Juni 1928 zum Priester geweiht. Seine eigentliche Berufung entdeckte er über die Pallottiner bei der Schönstatt-Bewegung. Wegen seiner ablehnenden Haltung gegen den Nationalsozialismus erhielt er im September 1940 Predigtverbot: Da er keine Pfarrstelle besetzen durfte, wurde er 1942 zum Wehrdienst einberufen. Sofort erklärte Reinisch, den Treueid auf den „Führer“ nicht leisten zu wollen. Am 7. Juli 1942 wird er zum Tode verurteilt, am Freitag, dem 21. August 1942 – vor genau 80 Jahren – in Brandenburg-Görden hingerichtet

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Bereits 1939 hatte Reinisch geäußert: „Den Eid, den Soldateneid auf die nationalsozialistische Fahne, auf den Führer, darf man nicht leisten, das ist sündhaft. Man würde ja einem Verbrecher einen Eid geben... Unser Gewissen verbietet es uns, einer Obrigkeit zu folgen, die nur Mord und Totschlag in die Welt bringt um der lüsternen Eroberung willen.“ Daran hielt er bis zuletzt fest. Seine Eltern standen ebenfalls zu seinem Entschluss. 

Sein Seligsprechungsprozess auf Diözesanebene ist seit Juni 2019 abgeschlossen. Die Akten liegen nun in Rom. Manfred Scheuer, Bischof von Linz und stellvertretender Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz: Franz Reinischs Martyrium liege „auf der Linie der altkirchlichen Märtyrer, die Nein zum Kaiser gesagt haben“. Als Buchstabierung des Glaubensbekenntnisses habe auch er gesagt: „Ich widersage dem Bösen.“  DT

José García über P. Franz Reinisch. Lesen Sie den ganzen Text in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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