Die 42. Oberammergauer Passionsspiele werden aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht stattfinden. Dies gab die Gemeinde Oberammergau am Donnerstag bekannt. Die Gesundheit der Gäste und Mitwirkenden habe höchste Priorität, heißt es. Daher hätten sich die Verantwortlichen entschlossen, die Premiere der Passionsspiele auf das Jahr 2022 zu verschieben.
Durchführung bis in den Herbst nicht möglich
Grundlage für die Entscheidung des Landratsamts Garmisch-Partenkirchen sowie des zuständigen Gesundheitsamts, sei das Infektionsschutzgesetz, heißt es in der Mitteilung der Gemeinde Oberammergau weiter. Das Gesundheitsamt habe eine Risikoeinschätzung vorgenommen, nach der eine Durchführung bis in den Herbst hinein nicht möglich sei. Zwar sei davon auszugehen, dass die Einschränkungen des öffentlichen Lebens wieder zurückgefahren werden könnten, wenn die exponentielle Zunahme an Infizierten unterbrochen werden könne. „Jedoch werden wir noch über einen langen Zeitraum ein hohes Risiko haben, dass immer wieder Infektionen auftreten werden.“
Eine Verschiebung um lediglich ein paar Monate sei allen Beteiligten als „nicht tragbar“ erschienen, heißt es weiter. Die Corona-Pandemie habe es unmöglich gemacht, das diesjährige Spiel fertig zu stellen, ohne die Mitwirkenden und Gäste zu gefährden. Für bereits erworbene Karten gibt es entweder die Möglichkeit, diese ab 6. April in Reservierungen für 2022 umzuwandeln oder den Ticketkauf zu stornieren.
Ursprüngliches Gelübde aus Pestzeiten
Die Passionsspiele gehen auf ein Gelübde aus dem Jahr 1633 zurück. Damals gelobten die Oberammergauerinnen und Oberammergauer das Leiden, Sterben und die Auferstehung Christi aufzuführen, wenn niemand mehr an der Pest sterben sollte.
Dieses Gelübde wollten die Oberammergauer weiterhin erfüllen, heißt es. Schon jetzt würden die Planungen beginnen, das Passionsspiel 2022 zur Aufführung zu bringen. Die Premiere ist für den 21. Mai 2022 vorgesehen, weitere Spieltermine sollen zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden.
DT/mlu
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