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US-Journalistin Abigail Shrier im Figaro: Soziale Netzwerke verstärken den Transgender-Trend

Die Wall-Street-Journal-Journalistin Abigail Shrier veröffentlicht eine Untersuchung über die Popularität, die Transkinder und -jugendliche in den USA erfahren. Das Phänomen, das vor allem junge Mädchen betrifft, hält sie für äußerst bedenklich. In den USA wird zum Boykott ihres Buches aufgerufen.
Transgender - ein ansteckendes Phänomen?
Foto: Imago Images | Zwischen 2016 und 2017 habe sich die Zahl der an Frauen vorgenommenen Gender-OPs in den Vereinigten Staaten vervierfacht, meint Journalistin Abigail Shrier.

Der Figaro veröffentlicht ein Interview mit der amerikanischen Journalistin Abigail Shrier, die für das Wall Street Journal tätig ist. In dem Gespräch geht die Autorin von „Irreversible Damage“ (auf Deutsch etwa „Unumkehrbarer Schaden“) dem Phänomen der „sozialen Ansteckung“ auf den Grund. Darunter versteht sie eine Form des Einflusses, die insbesondere von der „Peergroup“ ausgeübt wird und die eine Person dazu ermutigt, ein bestimmtes Verhalten nachzuahmen: „Im Fall der Genderdysphorie spielen die ‚Influencer‘ im Internet eine große Rolle bei der Verbreitung des Missbehagens gegenüber dem eigenen Körper“. Aber auch die eigenen Freunde spielten eine entscheidende Rolle bei der Weiterverbreitung und Förderung dieses Gefühls – in Bezug auf „den Hang, sich als Transgender zu identifizieren“, aber auch im Hinblick auf die „Aufforderung, sich Hormonbehandlungen oder Operationen zu einer geschlechtlichen Angleichung zu unterwerfen“.

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Zahl der Kliniken von zwei auf 50 gestiegen

Seit 2007 sei die Anzahl der Genderkliniken in Amerika von gerade einmal zwei Einrichtungen auf weit über 50 angestiegen, so Shrier. Zwischen 2016 und 2017 habe sich die Zahl der an Frauen vorgenommenen Gender-OPs in den Vereinigten Staaten vervierfacht. Früher waren „nur 0,01 % der amerikanischen Bevölkerung von einer Genderdysphorie betroffen, doch im Jahr 2018 sagten 2 % der amerikanischen Oberschüler, sie seien transgender, und die meisten von ihnen sind offenbar Frauen“.

Diese Tendenz wird von den sozialen Netzwerken ebenso beschleunigt, wie es auch bei anderen Fällen geschieht, beispielsweise bei der Magersucht: „Heranwachsende, die wirklich darunter leiden, teilen dieses Leiden mit Freunden und verbreiten es so. Wie ich in meinem Buch erläutere, hat das mit der Art und Weise zu tun, wie sich Mädchen untereinander austauschen – ihre Neigung, das Leid ihrer Freunde zu übernehmen und dermaßen in Einklang mit deren Überzeugungen zu stehen, dass sie sogar die Realität aufheben, um ihnen beizustehen“. Und so bestärkten sich die jungen Mädchen in ihrer Dysphorie gegenseitig.

Autorin soll zum Schweigen gebracht werden

Seit der Veröffentlichung ihres Buches versuchen einige Aktivisten, die Autorin zum Schweigen zu bringen und damit die Redefreiheit auszuhebeln. So habe eine Berkeley-Professorin sogar zur „Verbrennung“ des Werks von Shrier aufgerufen. Kein unübliches Verfahren heute: Meinungsfreiheit sei „diffizil, denn eine kleine Anzahl von radikalen Aktivisten nutzt die Netzwerke, um die Dissidenten zu bestrafen und zu beschämen“, sagt Shrier. Sie verfolgten heute jeden, der seine „Skepsis in Bezug auf die Möglichkeit einer medizinischen Umwandlung auf Verlangen“ äußert, „aber das tun sie ja auch bei anderen Fragen“. 

Das Transgender-Problem führe auch in anderen Bereichen noch zu vielen weiteren „furchtbaren Folgen“, meint Shrier. Beispielsweise in den Frauengefängnissen: „Fortan haben gewalttätige biologische Männer hier Zugang, sofern sie sich als Frauen identifizieren“. Dies sei etwa in Kalifornien, wo die Verfasserin lebt, der Fall. „Es handelt sich dabei um eine schwere Verletzung der fundamentalen Rechte der inhaftierten Frauen“, so Shrier weiter, „und ich hoffe, dass dies Anlass zu einer Verfassungsklage vor unseren Gerichten geben wird. Wenn das erzwungene Zusammenleben weiblicher Strafgefangener in einem abgeschlossenen Bereich mit biologischen Männern, keine ‚brutale und unübliche‘ Bestrafung ist, dann weiß ich auch nicht, was das ist“.  DT/ks

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