Die bekannte Theater- und Film-Schauspielerin Sophie Rois spricht im „Tagespost“-Interview mit Ute Cohen über ihre Arbeit, den Umgang mit Sprache und ihre religiösen Einsichten. „Ich bin fasziniert von der Gewalt der Sprache. Nicht umsonst gibt es die Beichte oder die Analyse. Ein Wort kann bannen, kann mich erleichtern, kann etwas beschwören. Das ist eine heikle Sache! Im Moment des Genderns wird die Sprache aber nicht mächtig, sondern eher impotent. Ich gendere auch nicht, weil ich mich durch das Gendern erst recht als Frau markiert sehe. Es ist eine Vergewaltigung der Sprache und ich glaube, die Sprache schlägt gnadenlos zurück.“
Mit dem Katholizismus von Kindesbeinen an vertraut
Dabei ist die Österreicherin mit dem Katholizismus von Kindesbeinen an vertraut. „Meine Seelen-, meine Psychodynamik ist eine katholische. Als abendländischer Mensch ist man von zweitausend Jahren Christentum geprägt, auch wenn man vielleicht kein Bewusstsein dafür hat. Selbst in Berlin feiere ich jedes Jahr Ostern. Was für eine großartige Dramaturgie, wie viel die um die menschliche Existenz weiß! Gott fällt vom Glauben ab, zweifelt, stirbt von allen verlassen. Nur aus dem Boden dieser Verzweiflung gibt es eine Auferstehung am Ostersonntag. Am Karfreitag würde ich niemals feiern gehen. Ich rutsch' dann auf meinem Küchenboden herum und wische und weiß: Jetzt ist er gestorben.“ DT/mee
Die Schauspielerin Sophie Rois im Gespräch mit der Kulturjournalistin und Schriftstellerin Ute Cohen. Lesen Sie das ganze Interview in der kommenden Ausgabe der Tagespost.