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Botschafter des Königs

Unsere Freunde Lucia und Matthias werden als königliche Botschafter in ein fernes Land gesandt. Sie sollen dort den Menschen vom König erzählen, die ihn noch nicht kennen.
Christkönig
Foto: Imago/Bildgehege | Weil Jesus aus Liebe für uns gestorben und auferstanden ist, können wir ihn als König feiern: als König der Liebe, des Friedens – und der ganzen Welt. Eines Tages wird er auf den Wolken des Himmels wiederkommen.

Nach vielen Stunden im Flugzeug und im Auto stehen die beiden in einem kleinen Dorf, umringt von vielen neugierigen Kindern, die sie begrüßen. Auch immer mehr Erwachsene kommen dazu. Die Menschen sehen arm aus, freuen sich aber über den Besuch. „Was führt euch zu uns?“, fragt ein Mann. Erstaunlicherweise spricht er eine Sprache, die auch Lucia und Matthias verstehen. Da er der Einzige ist, übersetzt er für alle anderen. Matthias antwortet ihm: „Vielen Dank für eure herzliche Begrüßung. Wir kommen als Botschafter unseres Königs. Der König wünscht, dass auch ihr ihn kennenlernt.“

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Ganz erstaunt schauen ihn die vielen umstehenden Menschen an. „Euer König will, dass wir ihn kennenlernen? Was interessiert ihn denn ein armes Volk am Ende der Welt?“ Lucia lächelt freundlich: „Er hat großes Interesse an euch. Aber lernt ihn erst einmal kennen.“ Plötzlich beginnen alle durcheinander zu reden. Alle haben viele Fragen. Eine Frau mit einem Kind auf dem Arm fragt: „Euer König ist sicher einer von diesen Reichen, die nur an sich denken. Bestimmt will auch er uns noch unser letztes Geld wegnehmen.“ Lucia antwortet sehr bedacht: „Ich vermute, eure Erfahrung mit den Mächtigen ist nicht sehr gut. Unser König ist anders. Er steht auf eurer Seite und leidet mit euch, wenn es euch schlecht geht. Er warnt sogar vor dem Reichtum, denn der vergeht und kann das Herz hart machen. Schätze im Himmel sollen wir uns sammeln: auf unseren König vertrauen und uns für sein Königreich einsetzen. Dann wird er uns alles geben, was wir brauchen.“ Die Leute schauen sie verwundert an.

Ein armer König ohne Palast

Ein kleiner Junge meldet sich zu Wort: „Hat euer König denn einen Palast?“ Matthias erklärt ihm: „Ihr werdet überrascht sein, wenn wir euch erzählen, wo er geboren ist. In einem sehr ärmlichen Stall. Und aufgewachsen ist er dann in einem sehr einfachen Haus, zusammen mit seinen Eltern.“ Der Junge hakt noch einmal nach: „Ja, aber als er dann groß war, ist er bestimmt in seinen Palast gezogen!“ Matthias lächelt ihn an: „Nein, auch dann ist unser König arm geblieben. Er hatte kein festes Zuhause und wanderte mit seinen Freunden sehr viel umher, um allen von seinem Reich zu erzählen. Die unglaublichsten Dinge sind in dieser Zeit passiert.“

Ein älterer Mann tritt vor und fragt nachdenklich: „Was für Dinge?“ Lucias Augen leuchten, als sie zu erzählen beginnt: „Unser König ist der mächtigste König von allen. Er hat Blinde sehend gemacht, Taube hörend, Stumme sprechend, Lahme gehend, er hat Wasser zu Wein verwandelt, hat Brot vermehrt, sodass Tausende satt wurden, ist auf dem Wasser gelaufen und hat sogar Tote wieder lebendig gemacht.“ Die Menschen vor ihnen werden ganz aufgeregt und einige beginnen zu rufen: „Euer König soll zu uns kommen!“ „Doch eins müsst ihr wissen“, erklärte Matthias, „das größte Wunder, das unser König getan hat und immer wieder tut, ist die Bekehrung der Herzen. Nur er schafft es, unsere harten Herzen zu verändern und echten Frieden zu bringen.“

Viele Menschen haben den König abgelehnt

Lucia ergriff das Wort: „Wir müssen euch auch etwas Schweres erzählen. Unser König ist gestorben.“ Ein Raunen ging durch die Menge und ein junger Mann rief laut: „Das sagt ihr uns jetzt? Jetzt, wo wir ihn kennenlernen wollten. Ihr wollt uns wohl an der Nase herumführen!“ Lucia blieb ganz ruhig und begann zu reden: „Lasst mich der Reihe nach erzählen, was geschehen ist. Es gab viele Menschen, die unserem König gefolgt sind und ihm vertraut haben. Doch gab es auf der anderen Seite auch viele, die ihn abgelehnt haben und gehasst haben. Sie warfen ihm vor, dass er sich als Gott ausgebe. Auch waren sie unglaublich eifersüchtig auf seine große Beliebtheit bei den Menschen. So schmiedeten sie den Plan, ihn zu töten.“

Eine Frau mit einem sehr klaren Blick rief: „Wenn alles stimmt, was ihr über euren König erzählt habt, ist er dann nicht vielleicht wirklich von Gott?“ Lucia nickte erfreut: „Ja, unser König ist Gottes Sohn.“

Sie haben Gott getötet?

Es wurde ganz still um sie herum. Ein kleines Mädchen rief voller Wut aus: „Und Gott haben sie getötet?“ Auch Lucia musste kurz innehalten. „Ja, sie haben unseren König getötet. Ihm unendliche Schmerzen zugefügt, mit einer Dornenkrone gekrönt, ein schweres Kreuz tragen lassen und dann auf einem Berg neben zwei Schwerverbrechern gekreuzigt. Alles, obwohl er niemals gesündigt hatte.“

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„Das hat er mit sich machen lassen? Als Gottes Sohn hätte er das doch verhindern können“, rief ein alter Mann aus der Menge. Matthias ergriff das Wort: „Das hätte er. Doch er hat es freiwillig getan. Für uns und für euch alle hat er gelitten und ist am Kreuz gestorben. Keiner von uns ist ohne Schuld. Keiner könnte am Ende seines Lebens, wenn er vor Gott steht, vor ihm bestehen. Wir alle brauchen seine Erlösung. Er hat uns den Himmel geöffnet. Das alles ist ein großes Geheimnis, ihr werdet es immer mehr verstehen, je mehr ihr unseren König kennenlernt.“ „Aber er ist doch tot“, sagte ein kleines Mädchen traurig. Lucia erhob ihre Stimme und verkündete freudig: „Unser König lebt! Er ist nach drei Tagen wieder auferstanden. Er hat den Tod besiegt. Vielen Menschen ist er nach seiner Auferstehung erschienen, ihrem Zeugnis glauben wir. Dann ist unser König zu seinem Vater in den Himmel gegangen.“

Jesus kommt in den Wolken des Himmels wieder

„Also ist er nicht mehr tot, aber trotzdem nicht da?“, fragte dasselbe Mädchen verwirrt. Matthias schaute sie an und versuchte zu antworten: „Er ist jetzt hier bei uns durch seinen Heiligen Geist, den der Vater vom Himmel gesandt hat, als unser König wieder bei ihm war. Er herrscht in den Herzen der Menschen, die an ihn glauben, und so wächst sein Reich.“

„Verratet ihr uns endlich, wie euer König heißt?“, fragte ein junger Mann. Lucia rief aus: „Er heißt Jesus Christus. Unser aller Gott und König. Er ist jetzt auf unsichtbare Weise da, doch er hat versprochen, dass er in den Wolken des Himmels wiederkommen wird, sodass wir ihn sehen können. Er wird dann die zu sich nehmen, die für ihn bereit sind.“ Für Lucia und Matthias war es eine riesige Freude zu sehen, wie die Gesichter der Menschen voll neuer Hoffnung erstrahlten. An diesem Tag wuchs das Reich ihres Königs weiter, denn viele begannen, an Jesus zu glauben. Die beiden Freunde hatten ihre Mission erfüllt und reisten glücklich nach Hause. Auch dort wartet noch viel Arbeit auf sie. Bist auch du bereit, ein Botschafter des Königs Jesus zu sein und mitzuhelfen, dass sein Reich immer weiterwächst?

Theresa Rhee
Foto: privat | Theresa Rhee ist Vollzeitmama von drei kleinen Kindern. Sie hat Theologie studiert und zuletzt als Religionslehrerin gearbeitet.

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