Seuchen mit großer Verbreitung gab es schon in der Antike. Homer berichtet davon in der „Ilias“. Apollo schießt Seuchenpfeile in der Lager der Griechen. Für die Griechen war das kein Mythos, die Ilias verstanden sie als Geschichtsbuch. Von Geschichtsschreibern wie Thukydides erfährt die Nachwelt von der ersten Pandemie, der sogenannten „Pest in Athen“. Die Krankheit war in Äthiopien ausgebrochen und hatte sich über Ägypten und Libyen nach Athen vorgearbeitet, wo sie mitten im Peloponnesischen Krieg im Sommer 430 vor Christus ausbrach, in einer völlig überfüllten Stadt, denn die Landbevölkerung hatte sich vor den Spartanern in die Mauern von Athen geflüchtet.
Staatliche Hilfsmaßnahmen gab es nicht
Der selbst erkrankte Thukydides berichtet vom Grauen: Fieber, Durst, Erbrechen, Pusteln, Durchfall, Unterleibsgeschwüre und mitunter auch der Verlust von Gliedmaßen. Hunde und Vögel sollen sich von den Leichen ferngehalten haben. Staatliche Hilfsmaßnahmen gab es nicht. Familien und Freunde waren gefragt. Perikles mahnte an die Vernunft der Menschen, denn bald kam es zum Zorn der Bevölkerung. Trotz weiterer verheerender Krankheiten wie der Julianischen Pest (541-750), hat die Antike eine Zivilisation erschaffen, ohne deren Errungenschaften unser Leben weit weniger lebenswert wäre.
DT/ari
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