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Merseburger Dom: „Geweiht für die Ewigkeit“

Merseburg feiert das 1000-jährige Weihejubiläum seines Doms. Im Oktober laufen aus diesem Anlass mehrere Ausstellungen.
Blick auf die Stadt Merseburg
Foto: Waltraud Grubitzsch (dpa-Zentralbild) | Ein Blick auf die Stadt Merseburg mit dem Merseburger Dom und der Saale.

Am 1. Oktober vor 1000 Jahren weihte Bischof Bruno den Merseburger Dom nach nur sechsjähriger Bauzeit ein. Kaiser Heinrich II. und seine Gemahlin Kunigunde waren neben vielen Amtsbrüdern des Bischofs dabei. Die Jubiläumsfeiern, die jetzt anstehen, stehen unter dem Motto „Geweiht für die Ewigkeit“. Weil der Dom in den beiden Jahrzehnten nach seiner Fertigstellung zweimal einstürzte, sind von seinem Ursprung nur die Untergeschosse der Westtürme erhalten. Der älteste nahezu vollständig erhaltene Raum dieses 1042 geweihten Neubaus ist die eindrucksvolle Krypta. Der heutige Dom mit dem angrenzenden Schloss geht auf Bischof Thilo von Trotha zurück, dessen Amtszeit von 1466 bis 1514 war. 

Jeden Monat Exponate aus dem Domschatz

Vier Ausstellungen laufen bis zum 31. Oktober täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr. Die Sonderausstellung „Jahr1000Schätze“ startete im Januar und stellte jeden Monat zwei Exponate aus dem Domschatz aus. Das berühmteste Merseburger Dokument ist allerdings heidnischer Natur, denn es handelt sich um die althochdeutschen Merseburger Zaubersprüche, die der Befreiung von Gefangenen oder Fußverletzungen von Pferden dienen sollten.  Vor über 1000 Jahren hat sie ein Mönch in Fulda aufgeschrieben.

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Der Romantiker Jacob Grimm hatte sich die Zaubersprüche ausgeliehen und zum Thema seiner Antrittsvorlesung 1842 vor der Berliner Akademie der Wissenschaften gemacht. Ab Oktober ist auch eine Urkunde Heinrich II. zu sehen, bei der der Tintenwechsel auffällt. Er hatte dem Domklerus zunächst eine Blank-Urkunde ausgestellt, und sie dann ihrem Schenkungswunsch gemäß vervollständigt.  DT/ari

Weitere Hintergründe erfahren Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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