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„Wall Street Journal“ kritisiert Disney wegen dessen LGBT-Politik

Das „Wall Street Journal“ wirft Disney vor, sich an einer Kampagne zu beteiligen, die die Kultur neu ausrichten wolle.
Vorwürfe gegen Disney
Foto: Jakub Porzycki via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | Die Führungskräfte des Disney-Konzerns wollten „das endemische Gift der cisgendered-weißen-patriarchalischen Ideologie in unserer bösen Gesellschaft bekämpfen“, so das "Wall Street Journal".

Nachdem der US-Bundesstaat Florida per Gesetz untersagt hatte, dass vom Kindergarten an bis zur dritten Klasse über sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität gesprochen wird, sickerten Online-Videokonferenzen von Disney-Mitarbeitern durch, in denen über eine „progressive Sexualpolitik“ gesprochen wurde, mit der Disney gezielt auf Kinder einwirken will. Damit setzt sich das "Wall Street Journal" in einem ausführlichen Beitrag auseinander.

Disney auf Seiten einer Minderheit von Ideologen?

Die US-Zeitung erhebt darin ernste Vorwürfe gegen Disney: So heißt es beispielsweise, der Konzern beteilige sich an einer Kampagne, um „das neue Gesetz in Florida zu verfälschen, die dahinter stehenden Menschen zu diffamieren und den Eltern das Recht zu nehmen, selbst zu entscheiden, ob ihre Kinder im Alter von fünf Jahren in der Schule über sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität unterrichtet werden sollen“. Es gehe nicht bloß darum, sich darüber lustig zu machen. Denn damit riskiere Disney, „sich auf die Seite einer kleinen Minderheit von Ideologen zu stellen, die versuchen, die Beziehung zwischen Kindern, Eltern und Lehrern neu zu gestalten.“

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Im Grunde gehe es dabei um „ein zentrales Element des demokratischen Pluralismus“, um die Frage, was eine offene und tolerante Gesellschaft bedeute. Tolerant habe bislang bedeutet, Minderheiten zu respektieren und ihnen Chancengleichheit zuzusichern. Nun reiche es nicht aus, tolerant zu sein: „Man muss sich an einer Kampagne beteiligen, die unsere Kultur neu ausrichtet, die Horizonte des sexuellen Bewusstseins für jeden Fünfjährigen im Land erweitert und die Aussage verbindlich mittragen, dass es so etwas wie ein biologisches Geschlecht nicht gibt.“

Dies gelte ebenso in der „Rassenfrage“. Damit werde aber keine tolerante Gesellschaft erreicht, sondern „das genaue Gegenteil“, ein intoleranter Ort ohne „echte intellektuelle Vielfalt, unabhängiges Denken oder das Recht der Eltern auf die Erziehung ihrer Kinder“. 

Von "Peter Pan" zu "Pan Pansexual"

In ironischem Ton heißt es in dem Beitrag auch: Die Führungskräfte des Disney-Konzerns wollten „das endemische Gift der cisgendered-weißen-patriarchalischen Ideologie in unserer bösen Gesellschaft bekämpfen“. Ehe Disney jedoch beginne, Filme zu drehen, „die unsere modernen sexuellen Sitten widerspiegeln und zelebrieren“, solle das Filmstudio zunächst dessen Filmbestände überarbeiten: Aus „Peter Pan“ könnte „Pan Pansexual“ werden, „Dumbo“ könnte „nach der Transition“ eine Sie sein, die – in einer Anspielung an „Trans-Frauen“ im Sport – „in ihrer Beweglichkeit in der Luft“ alle Cis-Frauen schlagen würde.

Dafür empfiehlt das „Wall Street Journal“, ein Team aus Absolventen der „kritischen Gendertheorie“ zusammenzustellen, die „in den Durchsetzungstechniken für Programme zur Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration“ ausgebildet seien, um jegliche „Andeutung von geschlechtsspezifischer Fixierung“ aus den Disney-Produktionen zu entfernen. Die Technik-Abteilung des Filmstudios „denkt sich vielleicht eine Art digitale Bücherverbrennung aus“. Vor Eintritt in einen Disney-Themenpark müssten 5-Jährige „einen eintägigen Einführungskurs in den gesamten Regenbogen der sexuellen und Gender-Möglichkeiten“ absolvieren.  DT/jg

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