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Mariathon von Radio Horeb: Das Ziel ist zum Greifen nah

Große Spendenbereitschaft für christliches Radio in ganz Schwarzafrika.
Regina Coeli im Studio von Radio Horeb
Foto: Guido Horst | Regina Coeli im Studio von Radio Horeb mit Kardinal Brislin in Kapstadt.

Es läuft gut beim Mariathon von Radio Horeb. Die Höhe der eingenommenen Spenden bewegt sich zügig auf die Drei-Millionen-Grenze zu und man ist bei den Hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern in Balderschwang zuversichtlich, dass man bis Sonntag um Mitternacht die angepeilte Summe von dreieinhalb Millionen Euro an Spenden erreichen und wohl auch überschreiten wird.

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Der Sonntag ist, wie bei den Spendensammlungen der vergangenen zwölf Jahre, immer der „stärkste“ Tag, was die telefonischen Spendenzusagen betrifft. Das war nicht immer so. Wie sich Horeb-Chefredakteur Nikolaus Albert erinnert, blieb man 2022 beim Mariathon nach Beginn des Ukraine-Kriegs hinter dem gesteckten Ziel zurück: Den Spendern war es wichtiger, ihr Geld den Kriegsopfern und ukrainischen Flüchtlingen zukommen zu lassen.

Ganz anders im Corona-Jahr 2020. Da habe man sich erst gefragt, ob man den Mariathon überhaupt starten solle, so Albert. Ganz ohne Gäste und ohne das Programm an gut gefüllten Gottesdiensten. Doch dann, so Albert, habe man das Spendenziel weit überschritten und sogar die Vier-Millionen-Grenze geknackt – im Lockdown gingen eben auch die Ausgaben für Reisen und Anschaffungen zurück, was die Spendenfreude deutlich erhöhte.

Bis 2030 Radio Maria flächendeckend in Schwarzafrika

Am Samstagabend hat der Augsburger Bischof Bertram Meier den Gottesdienst in der Balderschwanger Dorfkirche gefeiert. Für die Deutsche Bischofskonferenz ist er der für Radio Horeb zuständige Ortsbischof – und er ließ es sich nicht nehmen, trotz einer Diakonenweihe am Vormittag „seinem“ Radio einen Besuch abzustatten. Für Bischof Meier geht es darum, das Radio zu einem Werkzeug der Evangelisierung zu machen.

Am Sonntag war dann wieder Erzbischof Matthew Man-Oso Ndagoso aus Kaduna in Nigeria Hauptzelebrant der Messe, die, per Satellit übertragen, von Gläubigen in zehn afrikanischen Staaten verfolgt wurde. Ndagoso dankte den deutschen Spenderinnen und Spendern, die es möglich machen würden – und da ist sich der Erzbischof sicher –, dass bis zum Jahr 2030 in jedem afrikanischen Land südlich der Sahara Radiostationen der Weltfamilie von Radio Maria auf Sendung sind.

Mit christlichem Radio gegen den Terror

Wie wichtig das Radio auch für die Befriedung der vom islamistischen Terror besonders hart betroffenen Staaten wie etwa Nigeria ist, macht Richard Kocher, Programmdirektor von Radio Horeb, gerade am Beispiel der Stadt Kaduna im nigerianischen Norden deutlich. Der nördliche Teil der 1,5-Millionen-Stadt ist muslimisch geprägt, der Süden christlich. Auf beiden Seiten gebe es ehrenwerte und friedfertige Menschen, so Kocher, im muslimischen Norden aber auch die Scharfmacher.

Radio Maria lädt dort regelmäßig muslimische Imame zum Studiogespräch, wo sie mit katholischen Geistlichen über die Dinge sprechen, die Christen und Gläubigen des Islam gemeinsam wichtig sind: Die Gottesverehrung, das Fasten, die Hilfe für Bedürftige und die Familie. Diese Sendungen, die auch im muslimischen Norden Kadunas gehört würden, leisteten eine erheblichen Beitrag, Spannungen abzubauen, Brücken zu schlagen und das Gegenseitige Verständnis zu fördern.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Michael Wielath ist Diakon und in einem Pfarrverbund in Ravensburg tätig, aber die meiste Zeit arbeitet er für Radio Horeb. Im Gespräch mit der „Tagespost“ berichtet er über seine häufigen Reisen in die afrikanischen Länder, in denen die Sender der Weltfamilie von Radio Maria mit deutschen Spendengeldern aufgebaut werden. Beim Mariathon 2020 wurde für zwei Studios in Kenia gesammelt, in der Hauptstadt Nairobi und in der Hafenstadt Kisumu im Nordosten des Victoriasees. Vor Ort überzeugt sich Wielath davon, dass die deutschen Spendengelder auch in die Projekte fließen, für die sie die Weltfamilie von Radio Maria bestimmt hat. So habe er etwa auch die zehn Sendetürme in Tansania gesehen, für die beim Mariathon in Balderschwang gesammelt wurde. 

Eine große Hilfe für die christliche Radio-Familie sei es, meint Wielath, dass alle afrikanischen Bischöfe vor Ort sich der Arbeit von Radio Maria annehmen. Jeder Bischof müsse aus seinem Klerus einen heimischen Geistlichen als Programmdirektor des nationalen Senders von Radio Maria freistellen. Für Wielath ist die Unterstützung der einzelnen Ortsbischöfe ein Segen. So könne ein Bischof etwa unerlässlich sein, um einen Container, der beim Zoll steckengeblieben sei und für den man dort die Zahlung einer unverhältnismäßig hohen Steuer fordere, wieder frei zu bekommen und an den Zielort transportieren zu lassen. Ein Anruf des Bischofs im Finanzministerium, und das Problem sei gelöst.  DT/gho


Die Spenden-Hotline von Radio Horeb lautet: +49 (0) 8328 921-180

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