Der Journalistische Direktor der katholischen Journalistenschule ifp, Bernhard Remmers, hat Redaktionen zu mehr kritischer Reflexion der eigenen Arbeit aufgerufen. Daran mangele es angesichts des Zeitdrucks manchmal, sagte Remmers am Mittwoch im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in München zum 50-jährigen Bestehen des ifp. „Nötig ist, sich immer wieder zu fragen: Muss man auf jeden Zug mit aufspringen oder kann man den Nutzern auch mal sagen: Nein, das ist kein Thema.“ Seine Journalistenschule versuche dies zu fördern, etwa im eigenen Fortbildungsprogramm für Führungskräfte.
1968 wurde die katholische Journalistenschule als „Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses“ (ifp) von der Deutschen Bischofskonferenz gegründet. Seitdem haben rund 3 000 Absolventen deren Kurse durchlaufen. Das ifp bietet dabei ein studienbegleitendes Programm an. Außerdem bildet es Volontäre für katholische Medien Journalisten aus Osteuropa und auch Theologen aus. Daneben schicken auch Tageszeitungen ihre Volontäre zu der Einrichtung in München. Dazu kommt ein Weiterbildungsprogramm.
Prominente Absolventen der katholischen Journalistenschule sind unter anderen Spiegel-Chefredakteur Klaus Brinkbäumer, die ehemalige RBB-Intendantin Dagmar Reim, die Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios, Bettina Schausten, oder Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der „Süddeutschen Zeitung“.
Offiziell gefeiert wird das 50-jährige Bestehen kommenden Montag bei einem Talk-Abend zwischen ifp-Absolvent Thomas Gottschalk und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Im November gibt es einen weiteren Festakt in Rom.
DT/KNA