Die japanische Kultur des Allgemeinwohls steht laut Wim Wenders im Zentrum seines neuen Films „Perfect Days“, der ganz in Japan spielt. Im Gespräch mit der „Tagespost“ erzählt der Regisseur, dass er über die Architektur zu dem Projekt kam. „Anfang 2022 erhielt ich eine Einladung aus Tokio, mir ein interessantes soziales Architekturprojekt anzusehen“, so Wenders. Doch statt wie angedacht eine Serie von Kurzfilmen zu den Projekten anzustoßen, inspirierte die Architektur Wenders dazu, eine Geschichte zu erzählen, um davon zu erzählen, „wieviel in Japan zählt, was man gemeinsam besitzt.“
Überfluss als gesellschaftliche Krankheit
Zwar gebe es Menschen mit einem ausgeprägten Bewusstsein für das Allgemeinwohl und die Zufriedenheit durch Reduktion, so Wenders, auch außerhalb Japans. Es werde aber zunehmend schwieriger, diese zu finden, da die Gesellschaften vom Überfluss geprägt seien. „Das ist eine Art Krankheit, die in unsere Gene übergegangen ist, so dass wir oft mehr haben möchten, als wir tatsächlich benötigen,“ so Wenders. Er habe großeen Respekt vor dieser Einstellung, da sie einen möglichen Weg in eine Zukunft aufzeige, in der nicht jeder nach übermäßigem Besitz strebt. DT/sdu
Das ganze Interview mit Wim Wenders lesen Sie in der nächsten Ausgabe der „Tagespost“.