Er hat bereits den Golden Globe für das beste Drehbuch in der Tasche, steht auf der Shortlist für die „Beste Filmmusik“ und wird für den Oscar gehandelt: Der Thriller „Konklave“ — eine Verfilmung des gleichnamigen des Robert-Harris-Romans durch Edward Berger. Jetzt wurde er auch noch in zwölf Kategorien für den britischen BAFTA-Filmpreis nominiert. Das berichtete am Mittwoch die British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) in London, wo die Preisverleihung am 16. Februar stattfinden soll.
Konkret ausgezeichnet werden soll der nicht wenig umstrittene Film in den Kategorien „Bestes Drehbuch“, „Bester Film“, „Beste Besetzung“, „Beste Kamera“, „Beste Kostüme“, „Beste Regie“, „Bester Schnitt“, „Bester Hauptdarsteller“, „Beste Filmmusik“, „Bester britischer Film“, „Bestes Szenenbild“ und „Beste Nebendarstellerin“.
Kirchenpolitische Konflikte
Was hier gelobt wird, fand bei so einigen Katholiken wenig Anklang. Die für manche stark ideologisch gefärbte, ja gar kirchenfeindliche Verfilmung verwandle das „Konklave in ein Schlachtfeld aus Verleumdungen und Machtkämpfen“, so José Garcia in seiner Rezension für die "Tagespost". Einige der Charaktere selbst stellen ihren eigenen katholischen Glauben in Frage und verbildlichen die kirchenpolitischen Konflikte auf dramatische Weise. Der Münchener Kardinal Reinhard Marx hatte beim alljährlichen Journalistentreffen im Münchener Pressclub Ende des letzten Jahres gesagt, der Film zeige, welche Diskussionen in der Kirche geführt würden.
Marx zeigte Sympathien für den Film. Er könne sich vorstellen, sagte er, dass ein Konklave ähnliche Wendungen wie im Film nehmen könnte. Auf das letzte Konklave zurückblickend, meinte er: „Bei uns damals, bei der Wahl von Franziskus, war das in anderthalb Tagen erledigt.“ Wenn aber ein Konklave länger dauern würde und Schwierigkeiten auftauchten, könne er sich gut vorstellen, dass es zu Diskussionen kommen könne, wie sie im Film und dem Buch dargestellt wurden.
Ob „Konklave“ für den Oscar nominiert wird, steht noch nicht fest. Aufgrund der Waldbrände in Los Angeles wurden die endgültigen Nominierungen auf den 23. Januar verschoben. DT/dsc
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