„Ich lebte und erlebte viel zu viel – viel zu früh“ resümiert der britische Musikstar Robbie Williams anlässlich seines 50. Geburtstag die eigene erste Lebenshälfte. Und in der Tat: Bereits mit 16 wurde er jüngstes Mitglied der Boyband Take That („Back for Good“, „Never Forget“), mit der er in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre sowohl die weltweiten Musikcharts als auch Millionen von Mädchenherzen im Sturm eroberte – nur um 1995 die Band mit 21 Jahren als drogensüchtiger, an Depressionen leidender Alkoholiker wieder zu verlassen.
Der musikalische und persönliche Lebensretter: „Angels“
Seine Solokarriere kam nach dem Ausstieg bei Take That nur schleppend in die Gänge: Das erste Soloalbum „Life thru a Lens“ lag 1997 zunächst wie Blei in den Regalen der Plattenläden und die britische Boulevard- und Musikpresse demütigte den noch jungen Mann wegen dessen Sucht- und Gewichtsproblemen nach Strich und Faden.
Doch dann kam auf einmal himmlischer Beistand in musikalischer Form zur Hilfe und wendete ein für alle Mal das Blatt für den gestrauchelten Musiker: Seine Hitsingle „Angels“, gemeinsam verfasst mit Songwritingpartner Guy Chambers, katapultierte Williams nicht nur zurück in oberste Chartregionen, sondern avancierte zu einer jener musikalischen Hymnen, die ähnlich wie „Yesterday“ von den Beatles, „Bohemian Rhapsody“ von Queen oder „Wonderwall“ von Oasis gekommen sind, um zu bleiben. Und das möglicherweise nicht trotz, sondern gerade wegen des explizit geistlich-spirituellen Inhalts: Denn Williams singt in „Angels“ darüber, dass er trotz aller Niederschläge des Lebens niemals verzweifeln werde – falls ihn keiner mehr lieben würde, dann er würde er halt einfach Engel (und diese wiederum ihn) lieben.
Seine Ehefrau ist seine Heldin
Seit „Angels“ hat Robbie Williams insgesamt 75 Millionen Tonträger verkauft sowie 14 Studioalben veröffentlicht, von denen bis auf eines alle die Spitze der britischen Albumcharts erreicht haben – sechs von ihnen gehören gar zu den erfolgreichsten britischen Alben aller Zeiten.
Doch nicht nur beruflich reüssiert Williams seit nunmehr 30 Jahren: Auch privat hat der einstige Skandalsänger sein Glück gefunden. Seit 2010 ist er mit der amerikanischen Schauspielerin Ayda Field verheiratet und hat mit ihr zusammen vier gemeinsame Kinder. Seine inneren Dämonen hat er, wie er jüngst in einer ihm gewidmeten Netflix-Doku preisgab, im Griff – auch mit den Ex-Kollegen von Take That hat sich Williams bereits vor Jahren ausgesöhnt.
Ob Robbie Williams in Los Angeles, London oder Gstaad – dort besitzen er und seine Familie Anwesen – seinen runden Geburtstag feiern wird, ist nicht bekannt. Doch gerade an diesem Tag dürfte Robert Peter Williams klar sein, dass er nicht nur in musikalischer Hinsicht mit dem ein oder anderen (Schutz-)Engel gesegnet ist.
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