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David Engels in Polen ausgezeichnet

Der Althistoriker erhielt für seine Beiträge zu Polen und Europa die „Medaille für Mut und Gerechtigkeit“.
David Engels, unkonventioneller Denker
Foto: privat | Unkonventioneller Denker: Engels setzt sich für eine europäische Einigung ein, kann aber mit der EU wenig anfangen.

Der Althistoriker und Publizist David Engels, regelmäßiger Autor auch dieser Zeitung, ist mit der polnischen „Medaille für Mut und Gerechtigkeit“ ausgezeichnet worden. Die Stiftung „Polska Wielki Projekt“, zu deutsch etwa „Polen, das große Projekt“, verlieh den Preis im Rahmen ihres jährlichen Kongresses – nach eigenen Angaben die „wichtigste Zusammenkunft konservativer und patriotischer Kreise in Polen“ – am 28. September an Engels.

Zu den früheren Preisträgern der Nichtregierungsorganisation, die sich der Verbreitung der „polnischen und zentraleuropäischen Sichtweise“ verschrieben hat, und auch den „Präsident-Lech-Kazyński-Preis“ verleiht, gehören der britische Philosoph Sir Roger Scruton, der Ökonom und Soziologe Gunnar Heinsohn, sowie der amerikanische Publizist George Weigel. Zdzisław Krasnodębski, ehemaliger Abgeordneter und Vizepräsident des EU-Parlamentes für die PiS, nannte Engels zur Begründung für die Preisverleihung „eine der wenigen glaubhaften Informationsquellen über Polen in internationalen Medien“.

„Patriotisches Engagement für die wahre abendländische Idee“

In seiner Dankesrede sagte Engels, er habe sich „nach Kräften darum bemüht, nicht nur die abendländische Zivilisation mit allen Mitteln zu ehren und zu verteidigen, sondern auch in den außerpolnischen, vor allem deutschen, aber auch französischen, spanischen und englischen Medien in einer Weise über Polen zu berichten, die ich selbst nach bestem Wissen und Gewissen für wahrheitsgemäß hielt und die, wie mir scheint, in vielem dem Bild widersprach, das die Leitmedien vermittelten.“ Freilich sei er „über Zufall“ in diese Rolle geraten, die „eigentlich nicht die seine“ sei, und er habe ein hohes Lehrgeld dafür gezahlt. Der „Kampf“, den er in und für Polen geführt habe, sei „letzten Endes ein Kampf für das gewesen, was mir seit jeher am meisten am Herzen liegt: die abendländische Zivilisation.“

Der Althistoriker vertritt einen „Hesperialismus“, den er in seiner Rede als eine Art paneuropäischen Nationalismus charakterisierte: „Europa, und zwar in seiner Gesamtheit, ist das, was für andere ihre „Nation“ wäre, und es ist dieses patriotische Engagement für die wahre abendländische Idee, das ich „Hesperialismus“ genannt habe, um es vom falschen „Europäismus“ zu unterscheiden, der in Brüssel gepredigt wird.“ Auch eine universale Menschenliebe verringere nämlich nicht „die besondere Verantwortung“, „die man dem unmittelbaren Nächsten und dem ,ordo caritatis’ schuldet“; zudem sei „in letzter Instanz nur die eigene Zivilisation diejenige“, „die man vollauf verstehen und weiterentwickeln kann“. Er sei überzeugt, „dass das Schicksal dadurch, dass es uns als Europäer auf die Welt hat kommen lassen, uns eben auch die Aufgabe verliehen hat, diese spezifische Zivilisation zu pflegen.“ DT/jra

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