Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Gefahren von KI

Britischer Premier will Aufsichtsbehörde für Künstliche Intelligenz

Großbritannien will führend in der Regulierung Künstlicher Intelligenz sein. Premierminister Sunak plant, eine globale Aufsichtsbehörde einzurichten.
Premierminister Sunak plant, eine globale Aufsichtsbehörde einzurichten
Foto: Vadim Ghirda (AP)

Der britische Premierminister Rishi Sunak erörtert derzeit Pläne für die Einrichtung einer globalen Aufsichtsbehörde für Künstliche Intelligenz (KI), die ihren Sitz in London haben soll. Experten, darunter auch zahlreiche an der Entwicklung neuer technologischer Systeme beteiligte Wissenschaftler, hatten Sunak in den vergangenen Wochen vor den Gefahren gewarnt, die von Künstlicher Intelligenz für die Menschheit ausgehen könnten.

Auch die USA wollen Aufsichtsbehörde einrichten

Sunak will die von ihm geplanten Maßnahmen nun bei seinem in dieser Woche anstehenden Besuch im Weißen Haus mit US-Präsident Joe Biden diskutieren. Der britische Premierminister zieht in Erwägung, eine Organisation ins Leben zu rufen, die ähnlich wie die Internationale Atom-Energie-Behörde (IAEA) operiert. So wie die in Wien ansässige IAEA weltweit über die Einhaltung von Sicherheitsstandards bei Atomkraftwerken wacht, soll auch die neue Aufsichtsbehörde in London aufgebaut sein. Die britische Regierung will in der Planung federführend sein. Es gibt jedoch auch andere Stimmen, die sich eher für ein Forschungszentrum ähnlich des in Genf befindlichen CERN aussprechen, um die Forschungsergebnisse hinsichtlich der Künstlichen Intelligenz zusammenzuführen.

Lesen Sie auch:

London gilt als idealer Standort für eine KI-Kontrollbehörde, weil die in der Forschung führenden Unternehmen ohnehin in der britischen Hauptstadt angesiedelt sind. Laut einer Regierungsquelle sei sich Premierminister Sunak der Chancen und Risiken im Hinblick auf den Einsatz von KI sehr bewusst und wolle gerade deshalb, dass Großbritannien bei der Kontrolle von Forschung und Entwicklung die Führung übernehme.

Sunak wolle vermeiden, dass eine solche Behörde in den USA angesiedelt werde, wofür es ebenfalls Bestrebungen gebe. Seiner Auffassung nach hätte dies bei der Entwicklung Künstlicher Intelligenz niedrigere Standards zur Folge, die mit den europäischen nicht vereinbar seien.  DT/bst

Lesen Sie weitere Hintergründe zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz und deren zukünftiger Bedeutung in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".

Themen & Autoren
Meldung Joe Biden Rishi Sunak

Weitere Artikel

Israel greift den Iran an. Nun stehen die Mullahs vor der Wahl, in der Atomfrage zu kapitulieren, eine Beteiligung der USA oder eine Revolution im eigenen Land zu riskieren. Eine Analyse.
16.06.2025, 16 Uhr
Behrouz Khosrozadeh
Wladimir Putin muss an seinem Krieg festhalten, weil er den Russen keinen Sieg präsentieren kann, sagt der Politikwissenschaftler Jerzy Macków. Die EU sieht er als Profiteur des Kriegs.
20.11.2025, 07 Uhr
Stephan Baier

Kirche

Am Samstag kommen 10.000 Gott suchende Menschen: Gebetshausgründer Johannes Hartl freut sich auf die MEHR-Konferenz. Der „Tagespost“ erzählt er, wieso.
31.12.2025, 14 Uhr
Elisabeth Hüffer
Leo XIV. ruft zum gegenseitigen Austausch auf, um auch bei Missverständnissen den Weg zur Versöhnung zu ebnen. Wir veröffentlichen eine Reihe seiner deutlichsten Appelle.
31.12.2025, 14 Uhr
Redaktion
Vom Heiligen Jahr bis zum Synodalen Ausschuss, von vakanten Bischofssitzen zu eucharistischen Initiativen: Eine kleine kirchliche Jahresbilanz und Vorschau auf 2026.
31.12.2025, 10 Uhr
Regina Einig
Für Leo XIV. durchlebt die Welt eine Phase starker Konflikte, in der viele Mächte das schüren, was Franziskus als „Dritten Weltkrieg in Stücken“ bezeichnet hat.
30.12.2025, 14 Uhr
Redaktion