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Engagiert in der Corona-Krise

Der Münsteraner Theologiestudent Johannes Jakobs ist „Miterfinder“ einer Nachbarschaftshilfe mit dem Namen „It´s help“
Coronavirus -  Freiburg Nachbarschaftshilfe
Foto: Patrick Seeger (dpa) | Nachbarschaftshilfe in Coronazeiten.

Einem virtuellen Semester, wie es in Münster gerade angelaufen ist, kann er nichts abgewinnen. „Das Studentenleben mit seiner Geselligkeit und dem Austausch mit den anderen Studenten und den Professoren fehlt mir“, bekennt Johannes Jakobs. „Zu Hause zu sitzen, das ist langweilig.“  Vor diesem Hintergrund ist es kein Zufall, dass der Münsteraner Theologiestudent zusammen mit acht Mitstreitern eine Form der bundesweiten Nachbarschaftshilfe „erfunden“ hat, bei der Hilfesuchende und Helfer von Kiel bis Konstanz und von Aachen bis Görlitz per Zettel zueinander finden können.  

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Ein engagierter Student

Der umgängliche Student ist 1995 in Kleve am Niederrhein geboren und in einem katholischen Elternhaus aufgewachsen. „Ich war unter anderem Messdiener und Pfadfinder und habe schon als Jugendlicher mit Freunden darüber diskutiert, warum und wie ich glaube“, berichtet der 25-jährige freimütig. Insofern stand es für ihn auch früh fest, dass er Katholische Theologie studieren wollte. Jakobs ging als Priesteramtskandidat ins Collegium Borromaeum, das Priesterseminar des Bistums Münster, zog aber dort nach anderthalb Jahren wieder aus. Sein aktuelles Berufsziel ist noch nicht klar, aber gut vorstellen kann er sich eine Tätigkeit als Religionslehrer oder in der Gefängnis- oder Krankenhausseelsorge, eventuell auch bei einem Hilfswerk wie der Caritas oder Misereor. Derzeit schreibt er an seiner Magisterarbeit; bis zum Ende des Semesters hat er noch vier Prüfungen vor sich. Danach hat er ein Auslandsjahr oder –semester an der Loyola-Universität der Jesuiten in Chicago geplant, wenn die Corona-Krise das zulässt.

Aktiv dazu beitragen die Krise zu überstehen

Bei einem bundesweiten digitalen „Hackathon“ unter dem Motto „Wir gegen das Virus“ wurde die Idee zur Nachbarschaftshilfe geboren. „Ich wollte nicht nur herumsitzen, sondern aktiv dazu beitragen, die Krise zu überstehen“, erläutert Jakobs seine Motivation zur Teilnahme. Über 40 000 Teilnehmer aus ganz Deutschland und dem Ausland, die sich normalerweise mit Computer-Programmen und digitalen Lösungen beschäftigen, waren im März ein ganzes Wochenende lang zu einem Wettbewerb eingeladen, bei dem die besten und effektivsten sozialen Projekte in der Corona-Krise ausgewählt und prämiiert wurden. Johannes Jakobs fand sich mit acht Mitstreitern zu einer Video-Konferenz zusammen, in der das Projekt „It´s help“ geboren wurde. „Den Anstoß dazu gab der Produktdesigner Robin Weidner, ein Deutscher, der in Utrecht lebt“, führt Jakobs aus. Der Grundgedanke war, nicht noch eine Nachbarschaftshilfe ins Leben zu rufen, wie es sie schon vielfach gibt, sondern denen, die Hilfe brauchen, ein einfaches, analoges Werkzeug, nämlich einen Aktions-Zettel, zur Verfügung zu stellen, den jeder selbst ausdrucken oder von Verwandten und Bekannten ausdrucken lassen kann.  

DT/mee

 

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