Das Domkapitel Aachen hat aus Anlass der Feierlichkeiten zu „40 Jahre UNESCO Welterbe Aachener Dom“ in diesem Herbst einen kreativen Wettbewerb ausgelobt. Künstler und Designer sollen für das bekannte Gnadenbild des Doms, eine Marienfigur mit Jesuskind, ein neues Kleid entwerfen. Kein „Festtagsgewand“, wie in der Pressemeldung des Aachener Domkapitels extra betont wird: „Gewünscht ist ein modernes Gewand für den Alltag.“ Ziel des Wettbewerbs sei es, „die sinnliche Gestaltungsqualität von Liturgie und Kirchenraum zu steigern und die Verehrungsformen zu modernisieren“, und zwar „in der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst“.
Nun ist das mit der Modernisierung von „Verehrungsformen“ in der Kirche so eine Sache. Wer Innovation sät, erntet auch schnell schon mal Kälte und Banalität. Geht vielleicht deshalb bei manchen Katholiken in der Diözese Aachen die Angst um, seit sie von dem künstlerischen Wettbewerb rund um die Marienfigur gehört haben? Sogar eine etwas alarmistisch wirkende Website mit dem Titel „Kaiserin von Aachen“, auf der zur Teilnahme an einer Protest-Petition eingeladen wird, der Bischof möge den Wettbewerb abbrechen, findet sich inzwischen im Netz.
DT/mee
Das Domkapitel Aachen ruft zu einem kreativen Wettbewerb auf. Lesen Sie dazu den Essay in der Ausgabe vom 2. August 2018. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.