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US- Kritik an europäischen Kardinälen Marx und Hollerich

Rücktrittsforderungen und Erinnerung an den Eid. Ein Bischof und ein Priester aus den USA üben massive Kritik an europäischen Vorstößen, den Katechismus zu ändern. 
Kardinal Reinhard Marx wird wegen seines Vorstoßes den Katechismus zu ändern kritisiert.
Foto: Armin Weigel (dpa) | Kardinal Reinhard Marx wird wegen seines Vorstoßes den Katechismus zu ändern international massiv kritisiert.

Die Initiative von Kardinal Hollerich und Kardinal Marx, die kirchliche Lehre zur Homoesexualität zu ändern, ist auf internationale Kritik gestoßen. In einem offenen Brief wandte sich Pater Philip G. Bochanski, Geschäftsführer von Courage International, an die beiden Kardinäle. Courage International ist ein katholisches Apostolat für Menschen mit homosexuellen Neigungen, die versuchen, ein keusches und treues Leben zu führen.

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Unfehlbare Lehre

Der Priester betont unter Verweis auf die Formulierung im Katechismus den hohen Verbindlichkeitsgrad der dargestellten Lehre zur Homosexualität. Die Lehre beruhe, so der Katechismus, eindeutig auf der Heiligen Schrift und sei konsequent von der Tradition der Kirche gelehrt worden. Damit, so fährt der Priester fort, gehe aus dem Katechismus hervor, dass diese Lehre, die sich aus der anthropologischen Tatsache der Natur des geschlechtlichen menschlichen Körpers ergebe, eine unfehlbare Lehre des allgemeinen Lehramtes sei.

 

 

Erinnerung an den Eid

P. Philip erinnert die Kardinäle an ihren Eid, den sie bei ihrer Amtseinführung geleistet hätten. Eine Verletzung des Eides schade der moralischen Glaubwürdigkeit der Kirche in den Augen der Gläubigen und in der Weltöffentlichkeit. „Als Priesterbruder und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst“, fährt der Pater im Brief wörtlich fort, „darf ich mir erlauben, Sie mit großem Respekt und brüderlicher Sorge an die feierliche Bedeutung des Treueides zu erinnern, den wir abgelegt haben.“ Einen Eid zu brechen bedeute, die Sünde des Meineids zu begehen, und wer eine solch schwere Sünde vorsätzlich begehe, setze sein ewiges Heil aufs Spiel, mahnt der Priester die Kardinäle.

 

Nicht mehr katholisch

Auch der Bischof von Joseph E. Strickland aus Tyler, Texas, hatte Kardinal Marx streng kritisiert und den deutschen Kardinal auf Grund seiner Bestrebungen den Katechismus zu ändern, zum Rücktritt aufgefordert. Wie jeder Bischof habe seine Eminenz versprochen, so der Bischof, das Glaubensgut zu hüten, dessen Hauptbestandteil der Katechismus sei. „Kardinal Marx hat den katholischen Glauben verlassen. Er muss ehrlich sein und offiziell zurücktreten“, forderte der Bischof am 1. April auf Twitter.

Der Vatikan hatte zuletzt im März 2021 die katholische Lehre zur Homosexualität bestätigt. Die Glaubenskongregation hatte damals Segnungen für homosexuelle Beziehungen als unerlaubt bezeichnet. DT/pwi

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