In der Katholische Akademie Freiburg fand erstmals seit Beginn der Schließung eine Onlinetagung statt. Das Thema der Tagung lautete „Kirche weiter denken. Kirchenreform in theologischer Perspektive“. Es referierten Johanna Rahner, Dogmatikerin aus Tübingen, Claudia Lücking-Michel, Vize-Präsidentin des ZdK, Thomas Schüller, Kirchenrechtler aus Münster und Magnus Striet, Fundamentaltheologie aus Freiburg.
Schüller will "nihil obstat" abschaffen
Die Theologin Johanna Rahner sprach sich gegen die Vorstellung von starren, unveränderlichen Glaubensinhalten und Kirchenlehren aus. Von „Ewigen Wahrheiten“ zu schwadronieren, ordnete die Dogmatikerin einer Ideologie der „Geschichtsenthobenheit“ zu. Der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller bezeichnete die von der Deutschen Bischofskonferenz geplante Einrichtung von kirchlichen Verwaltungsgerichten als wichtigen Schritt. Der Kirchenrechtler forderte ferner, die Praxis des „Nihil obstat“ müsse abgeschafft werden. Mit dem „Nihil Obstat“ muss der Vatikan die Berufung von katholischen Theologieprofessoren bestätigen.
Für eine Männer- oder Klerikerherrschaft
ist in der Kirche kein Platz
Kein Platz für Klerikerherrschaft
Die stellvertretende Vorsitzende des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK), Claudia Lücking-Michel, plädierte für Veränderungen hin zu einer Kirche, in der Frauen und Männer wirklich gleichberechtigt sind. Auch die Dogmatikerin Rahner sieht in der Kirche für eine Männer- oder Klerikerherrschaft keinen Platz. Der Freiburger Theologe Magnus Striet sprach sich für eine offene Debatte über die Verteilung und Kontrolle von Macht in der Kirche aus. Wer Reformen weiter verzögere, so der Fundamentaltheologe nehme in Kauf, dass sich Menschen endgültig abwendeten.
Es handelte sich um eine Tagung zum synodalen Weg von DBK und ZdK, die jedoch kein Bestandteil des Weges sein sollte. Nach kna- Angaben beteiligten sich etwa 50 Teilnehmer an der Videokonferenz.
DT/pwi
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