Nicht weniger als ein Fest des Glaubens soll seine heute beginnende Reise in die Slowakei werden, versprach Papst Franziskus beim Angelusgebet am 5. September auf dem Petersplatz in Rom. „Es werden Tage der Anbetung und des Gebets im Herzen Europas sein“, so der argentinische Pontifex, der sich unmittelbar nach der Abschlussmessfeier auf dem Eucharistischen Kongress in Budapest per Flugzeug auf den Weg in die slowakische Hauptstadt Bratislava begeben wird.
Feier im byzantinischen Ritus und zahlreiche Begegnungen geplant
Das Programm der vom 12. bis zum 15. September datierten Reise ist, wie bei Auslandsreisen der Bischöfe von Rom üblich, mit Heiligen Messen und zahlreichen Begegnungen gefüllt. Als liturgischer Höhepunkt des Slowakei-Besuches muss sicherlich die bereits jetzt als historisch zu bezeichnende Feier der Chrysostomos-Liturgie am Dienstagvormittag um 10 Uhr 30 auf dem "Mestská športová hala"-Platz in Presov gelten. Doch auch die Abschlussmesse auf dem Feld vor dem Nationalheiligtum mit der großen Feier zu Ehren der Schmerzhaften Muttergottes, der Schutzpatronin der Slowakei, am Mittwoch um 10 Uhr in Sastin dürfte das Herz gläubiger slowakischer Katholiken höher schlagen lassen .
Hinzu kommen Begegnungen mit hohen Würdenträgern aus Politik und Gesellschaft sowie mit den slowakischen Bischöfen, Priestern, Ordensleuten, Seminaristen und Katechisten, aber auch mit Vertretern der dortigen jüdischen Gemeinschaft, der Gemeinschaft der Roma sowie jungen Gläubigen.
Wenige Termine am Sonntagnachmittag
Hinter einer anderen „Begegnung“ steht jedoch noch ein kleines Fragezeichen: Nämlich der Begegnung mit den Gläubigen sowie den „Menschen guten Willens“ in der Slowakei. Nachdem zunächst aufgrund der Corona-Pandemie nur Geimpfte Zugang zu den Veranstaltungen mit Papst Franziskus haben sollten, wurde dieses schließlich um Genesene und negativ Getestete erweitert.
Die Furcht, dass der Papst-Besuch zu einem Superspreader-Event werden könnte, ist scheinbar der Furcht vor einem Papstbesuch der „leeren Ränge“ gewichen, die einem Land, in dem sich beinahe 70 Prozent der Einwohner zum katholischen Glauben bekennen, nicht besonders gut zu Gesicht gestanden hätte. Ob die relativ kurzfristige Lockerung der Coronaregeln für den Papstbesuch jedoch die Besucherzahlen nennenswert in die Höhe treiben werden, bleibt abzuwarten.
Ungeachtet dieser Überlegungen wird es der Heilige Vater zum Auftakt seiner Reise etwas ruhiger angehen lassen: Gleich nach seiner Ankunft auf dem Internationalen Flughafen Bratislava wird es zu einer Ökumenischen Begegnung mit Vertretern anderer christlicher Konfessionen in der Apostolischen Nuntiatur in Bratislava kommen – im Anschluss lässt der „Jesuiten-Papst“ Franziskus den Abend bei einer privaten Begegnung mit den Mitgliedern der Gesellschaft Jesu ausklingen.
Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost einen umfassenden Bericht über die Papstreise nach Slowenien.