Der Fall des 2010 zurückgetretenen ehemaligen Bischofs von Brügge, Roger Vangheluwe, erhitzt in Belgien weiter die Gemüter. Vangheluwe, der gestanden hat, zwei seiner Neffen sexuell missbraucht zu haben, ist niemals laisiert worden und lebt heute anonym in einem französischen Kloster.
Der Skandal um Vangheluwe steht in Belgien erneut im Fokus der Öffentlichkeit, nachdem die Causa am 26. Januar im flämischen Parlament, im Rahmen eines Ausschusses zum klerikalen Missbrauch, diskutiert worden ist.
Bruno Spriet, der Generalsekretär der belgischen Bischofskonferenz, sagte aus, dass die belgischen Bischöfe mehrmals an den Heiligen Stuhl geschrieben hätten, um eine deutliche kirchenrechtliche Sanktionierung Roger Vangheluwes, einschließlich dessen Entfernung aus dem Priesterstand, zu erwirken.
Der Vatikan ist dem bis heute nicht nachgekommen. Angesichts eines möglichen Papstbesuchs in Belgien in diesem Jahr betonte Generalsekretär Spriet: "Es wird schwer für Papst Franziskus, unserem Land im September einen friedvollen Besuch abzustatten, so lang es keine Klarheit in dieser Sache gibt."
Zugleich verwies Spriet darauf, dass man gegenüber dem Vatikan die Notwendigkeit betont habe, dass dem Heiligen Vater im Rahmen eines Besuchs Zeit und Raum gewährt werde, mit Opfern, die dies möchten, zu sprechen.
Die nächste Sitzung des flämischen Missbrauchsausschusses soll am 2. Februar stattfinden. DT/sost
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.