Selbstkritisch hat sich der Bischöfe von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, in einem Interview mit der "Katholischen Nachrichtenagentur" (KNA) geäußert. Er habe sich in der Zeit der Krise gefragt, wie man mit der Zeit umgehe. Das betreffe auch, so der Bischöfe, die vielen Sitzungen und Konferenzen, die auf der Ebene des Bistums und der Bischofskonferenzen stattfänden. Man müsse sich fragen, wie man sinnvoll arbeiten könne. Er selbst wolle mehr Zeit für Einzelbegegnungen aufwenden, weil sich die Menschen nach Seelsorge sehnten.
Man gewöhnt sich schnell
Den nachlassenden Gottesdienstbesuch nimmt der Bischöfe mit Sorge zur Kenntnis, da man sich sehr schnell daran gewöhne, Sonntags nicht mehr in den Gottesdienst zu gehen. In dem Zusammenhang stellt der Bischöfe die Frage nach der Relevanz von Gottesdiensten und christlicher Botschaft für den Alltag der Menschen. Einerseits hat das Bistum Dresden-Meißen die Streaminggottesdienste weitestgehend eingegrenzt, andererseits ist die Sonntagspflicht laut Webseite des Bistums immer noch ausgesetzt. Einem einfachen Weg zurück zur Normalität vor Corona erteilte der Bischöfe jedoch eine Absage. Es sei in der Zeit einfach zu viel Erhaltenswertes entstanden.
Derzeit kein Fazit
Für ein Fazit sei es derzeit noch zu früh, unterstreicht Bischof Timmerevers. Man mache sich vielmehr derzeit Gedanken, wie man mit Weihnachten unter den Möglichkeiten des Hygienekonzeptes umgehen solle. Weihnachten, so der Bischöfe, sei das Fest, an dem die Menschen am ehesten in die Kirche gehen. Da gebe es unterschiedliche Überlegungen. Die Weihnachtsgottesdienste in Stadien abzuhalten gehört auch dazu. Hier sei viel Kreativität vor Ort gefragt, weil es im Bistum nur sehr wenig große Kirchen gebe. DT/pwi
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