Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Auftritt auf dem Petersplatz

Sechs Worte des Papstes

Beim Jubiläum der Kranken zeigt sich Franziskus erstmals wieder auf dem Petersplatz. Die Stimme reichte aber nur für einen kurzen Gruß.
Papst Franziskus wirkt immer noch angegriffen, über Nasenschläuche erhielt er Sauerstoff
Foto: IMAGO/Evandro Inetti (www.imago-images.de) | Franziskus wirkt immer noch angegriffen, über Nasenschläuche erhielt er Sauerstoff. Die Arme konnte er bei seinem Auftritt auf dem Petersplatz nicht erheben.

„Buona domenica a tutti. Grazie tante” – „Allen einen schönen Sonntag. Vielen Dank“. Sechs Worte konnte Papst Franziskus sprechen, als er am Sonntag am Ende der Messe zum Jubiläum der Kranken und medizinischen Dienste überraschend mit dem Rollstuhl auf den Sagrato vor dem Petersdom geschoben wurde. Dann erteilte er zusammen mit Erzbischof Rino Fisichella, der den Gottesdienst vor Tausenden gefeiert hatte, den Segen.

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Franziskus wirkt immer noch angegriffen, über Nasenschläuche erhielt er Sauerstoff. Die Arme konnte er nicht erheben. Vor zwei Wochen, als er sich vor der Entlassung aus der römischen Gemelli-Klinik auf einem Balkon des Krankenhauses gezeigt hatte, musste er die Atemhilfe nicht tragen und hatte auch mehr Worte hervorbringen können. Sein Pfleger schob den Papst anschließend durch ein Spalier von Gläubigen, beim Ringkuss und Handreichen kamen ihm viele Menschen sehr nahe, was Franziskus eigentlich durch seine zweimonatige Isolation in Santa Marta wegen der Infektionsgefahr vermeiden soll.

Auf dem Programm standen die Kranken

Auf dem Programm des Heiligen Jahres standen an diesem Sonntag die Kranken, aus etwa 90 Ländern der Erde waren sie mit Pflegekräften gekommen. Der Papst schloss sich ihnen an. Wie der vatikanische Pressesaal mitteilte, hatte Franziskus auf dem Weg zum Sagrato das Sakrament der Versöhnung empfangen, sich im Gebet gesammelt und die Heilige Pforte im Rollstuhl durchfahren. An die 20.000 hatten sich auf dem Petersplatz versammelt. In der Predigt, die für den Papst Erzbischof Fisichella verlas, sprach Franziskus offen an, dass er die Erfahrung der Krankheit teile, „sich schwach zu fühlen, in vielen Dingen von anderen abhängig zu sein, Unterstützung zu brauchen“.

Das sei nicht immer einfach, „aber es ist eine Schule, in der wir jeden Tag lernen, zu lieben und uns lieben zu lassen, ohne Ansprüche zu stellen und ohne abzulehnen, ohne zu bereuen und ohne zu verzweifeln. Seien wir dankbar gegenüber Gott und unseren Brüdern und Schwestern für das Gute, das wir empfangen, und erwarten wir vertrauensvoll, was noch kommen wird.“  DT/gho

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