Zum Ende der Gebetswoche für die Einheit der Christen hat sich Papst Franziskus während der Vesper am Samstagabend in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern für einen gemeinsamen Ostertermin für die christlichen Kirchen ausgesprochen. Die katholische Kirche sei „bereit, ein gemeinsames Datum“ mit den anderen christlichen Kirchen für die Feier von Ostern anzunehmen, sagte er laut einem Bericht der Deutschen Presseagentur (dpa).
Er sehe „eine glückliche Fügung“ in dem Umstand, „dass Ostern in diesem ökumenischen Jubiläumsjahr im gregorianischen und im julianischen Kalender am selben Tag gefeiert wird“, betonte der Papst weiter und rief alle Christen dazu auf, diese Koinzidenz als Einladung zu verstehen, hinsichtlich eines gemeinsamen Ostertermins „einen entscheidenden Schritt in Richtung Einheit zu tun“ und ein „Datum der Einheit“ zu etablieren, wie ihn das spanische katholische Nachrichtenportal „Aciprensa“ zitierte.
Gemeinsames Glaubensbekenntnis geht über alle Spaltungen hinaus
In seiner Predigt erinnerte der Papst an das Konzil von Nizäa, auf dem „die Konzilsväter einstimmig das Glaubensbekenntnis angenommen“ hätten, „das viele Christen auch heute noch jeden Sonntag während der Eucharistie aufsagen“. Das gemeinsame Glaubensbekenntnis gehe über alle Spaltungen hinaus, „die den Leib Christi im Laufe der Jahrhunderte verwundet haben“.
Mit Blick auf die Geschichte von der Auferstehung des Lazarus im Evangelium fuhr der Papst fort: „Jesus richtet uns immer wieder auf, er gibt uns die Kraft, uns wieder auf den Weg zu machen, neu anzufangen.“ Die Hoffnung enttäusche nie. Dies sei „auch für das Leben der christlichen Gemeinschaften, unserer Kirchen und unserer ökumenischen Beziehungen wichtig“. Der Herr selbst, der Auferstehung und Leben sei, gebe immer wieder die Gnade für die Bemühungen der Christen, „den Weg gemeinsam zu gehen“. DT/dsc
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.