In der Generalaudienz am Mittwochvormittag hat Papst Franziskus die Bedeutung des Heiligen Geistes für die Ehe hervorgehoben. Er erklärte, dass die christliche Ehe das Sakrament des gegenseitigen Sich-Schenkens von Mann und Frau sei, inspiriert von der göttlichen Liebe der Trinität. Der Vortrag des Heiligen Vaters ist Teil des Katechese-Zyklus „Der Geist und die Braut: Der Heilige Geist führt das Volk Gottes zu Jesus, unserer Hoffnung“, der im Mai 2024 begonnen hat.
In seiner Katechese, die auf der Lehre des heiligen Augustinus zur Dreifaltigkeit aufbaute, beschrieb Papst Franziskus eine Parallele zwischen der Liebe der Trinität und der Liebe der Eheleute. Der heilige Geist als die Liebe, die Vater und Sohn verbinde, sei „das Wir, das göttliche Wir des Vaters und des Sohnes, das Band der Einheit zwischen den verschiedenen Personen.“ Ebenso gelte für menschliche Beziehungen: „Wo der Heilige Geist eintritt, wird die Fähigkeit, sich selbst zu geben, neu geboren.“
Einheit vor dem Rest der Welt
Aus diesem Grund habe der Heilige Geist der Familie viel zu sagen. Die Ehe als das „Sakrament der gegenseitigen Hingabe von Mann und Frau“ sei die „erste und grundlegendste Verwirklichung der Gemeinschaft der Liebe, die die Dreifaltigkeit ist“. Einen ganz praktischen Tipp gibt der Heilige Vater den Eheleuten mit auf den Weg: „Ehepartner sollten auch die erste Person Plural bilden, ein ,wir‘. Treten Sie voreinander als ,ich‘ und ,du‘ auf, und treten Sie vor dem Rest der Welt, auch vor den Kindern, als ,wir‘ auf.“ Vor allem die gemeinsamen Kinder bräuchten diese Einheit von Vater und Mutter – „und wie sehr leiden sie, wenn sie zerbrochen wird“, wiederholte Papst Franziskus mehrmals.
Gerade in der heutigen Welt sei eine solche Einheit der Eheleute kein leichtes Ziel, gab der Pontifex zu bedenken. Gleichzeitig warnte er vor „Ehen, die auf Sand gebaut sind“, und unter deren Folgen vor allem Kinder zu leiden hätten. Neben den rechtlichen, psychologischen und moralischen Informationen, die zur Ehevorbereitung gehörten, will der Heilige Vater daher die geistliche Dimension der Ehe in der Ehevorbereitung stärker betont sehen.
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