Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Vatikanstadt

Manfred Spieker: Kardinal Pell war ein großer Zeuge des Glaubens

In seinem Nachruf beschreibt der Sozialwissenschaftler Manfred Spieker den verstorbenen Kardinal als eine starke Persönlichkeit. 
Gerichte lehnten mehrere Berufungen von Kardinal Pell ab.
Foto: JAMES ROSS via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | Gerichte lehnten mehrere Berufungen von Kardinal Pell ab.

Einen Fels der Kirche und einen großen Zeugen des Glaubens hat der Osnabrücker Sozialwissenschaftler Manfred Spieker den verstorbenen Kardinal George Pell in seinem Nachruf für die Tagespost genannt. Kardinal George Pell und der deutsche Sozialwissenschaftler Manfred Spieker kannten sich persönlich. Von 2012 bis 2017 saßen sie gemeinsam im Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden (Iustitia et Pax) und sind sich mehrfach begegnet.

Lesen Sie auch:

Ein starkes Zeugnis

Spieker bewertet das Tagebuch, das Pell während seiner Haft 2019/2020 im Gefängnis schrieb, als ein starkes Zeugnis des Glaubens und des Starkmuts. Aber auch das Memorandum Pells, das vor zehn Monaten zunächst anonym erschien, ordnet Spieker als „Vermächtnis“ ein. „Habt keine Angst“, erinnert Spieker, war der Bischöfe Wahlspruch des Verstorbenen. Furchtlos habe er die Lehre der katholischen Kirche auch in moralischen Fragen verteidigt. Pell habe man immer bereit zur Diskussion gefunden. Furchtlos sei er an die Reform der vatikanischen Finanzen gegangen. Das habe ihm, so der Sozialwissenschaftler, zahlreiche Feinde in der Kurie beschert. Spieker beschreibt den mutigen Kardinal als furchtlosen zuweilen barsch auftretenden Mann. Der Kardinal hatte in seiner Jugend Rugby gespielt, Spieker weist in seinem Nachruf auf sein bleibendes Interesse am Sport hin.

Tagebücher
Foto: Cover: Verlag Media Maria | Die Gefängnistagebücher des zu unrecht verurteilten George Kardinal Pell

Verlängerte Exerzitien

Spieker erinnert in seinem Nachruf an den Leidensweg des Kardinals, der zu Unrecht des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, in mehreren Fehlurteilen schuldig gesprochen und inhaftiert worden war. Am Ende kam der Kardinal frei und kehrte nach Rom zurück. Die Zeit im Gefängnis, so berichtet Manfred Spieker, habe Kardinal Pell er als „verlängerte Exerzitien“ betrachtet. Der Glaube habe ihm „Sinn und Richtung, und die christliche Lehre über das Leiden ist der Schlüssel“ gegeben. DT/pwi

Katholischen Journalismus stärken

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Stärken Sie katholischen Journalismus!

Unterstützen Sie die Tagespost Stiftung mit Ihrer Spende.
Spenden Sie direkt. Einfach den Spendenbutton anklicken und Ihre Spendenoption auswählen:

Die Tagespost Stiftung-  Spenden

Lesen Sie in der kommenden Tagespost weitere Berichte und Hintergründe zum verstorbenen Kardinals George Pell.

Themen & Autoren
Vorabmeldung Bischof Exerzitien George Pell Kardinäle Sozialwissenschaftler

Weitere Artikel

Ihre Ehe scheitert, ihr Sohn stirbt mit 19 Jahren. Melanie Oetting findet mit Gott wieder ans Licht, wie sie in ihrem autobiographischen Buch beschreibt.
10.11.2025, 15 Uhr
Elisabeth Hüffer
Wie der Erzbischof von Köln zum Stargast einer Fachtagung des Bundesverbands Lebensrecht in der „Woche für das Leben“ in Köln wurde.
25.04.2024, 19 Uhr
Stefan Rehder

Kirche

Viele Katholiken in Deutschland würden ihre Art, Kirche zu leben, darin nicht erkennen, so Leo XIV. Weiterer Dialog und Zuhören seien notwendig, um keine Stimme auszuschließen.
02.12.2025, 18 Uhr
Meldung
Papst Leo plädiert für ein „neues Denken“ im Nahen Osten: Gerade die Religionen können zeigen, dass Friede und Versöhnung möglich sind.
02.12.2025, 18 Uhr
Guido Horst
Was haben Weihnachten und Hochzeiten gemeinsam – jedenfalls, wenn man Jesus Christus um seine Meinung fragt?
03.12.2025, 00 Uhr
Redaktion
Mut machende Worte voller Hoffnung bildeten den kraftvollen Abschluss des Besuchs des Papstes im leidgeprüften Land der Zedern. Geprägt war er von Begeisterung – aber auch von Gedenken.
02.12.2025, 10 Uhr
Guido Horst
Die erste Auslandsreise führte Papst Leo zum Jubiläum des Konzils von Nicäa in die Türkei – nicht aus Nostalgie, sondern für die Wiedervereinigung der gespaltenen Christenheit.
01.12.2025, 20 Uhr
Stephan Baier