Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Krieg zwischen Israel und Iran

Leo XIV.: „Niemand soll je Existenz des anderen bedrohen“

Der Papst äußert sich mahnend zur Eskalation zwischen Israel und Iran, vermeidet aber eine Parteinahme.
Papst Leo XIV. am 14.06.25
Foto: IMAGO/Giuseppe Lami (www.imago-images.de) | Heiliges-Jahr-Audienz mit Papst Leo am 14.06.

Papst Leo hat sich zum israelischen Angriff auf den Iran geäußert. In einer Sonderaudienz zum Heiligen Jahr sagt der Papst am heutigen Samstag im Petersdom, es sei die „Pflicht aller Länder, die Sache des Friedens zu unterstützen, Wege der Versöhnung einzuleiten und Lösungen zu fördern, die Sicherheit und Würde für alle garantieren“. Niemand solle je die Existenz des anderen bedrohen. Eine „sichere Welt ohne nukleare Bedrohung“ brauche respektvolle Begegnung und Dialog. Dies berichtet Vatikan News am Samstag.

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Seit dem Angriff Israels auf das iranische Atomprogramm und die militärische Führungselite am Freitagabend überziehen sich Israel und Iran mit Luftangriffen. Nach Meinung zahlreicher Experten stand der Iran kurz vor dem Erreichen der Atombombe, was eine nukleare Aufrüstung anderer regionaler Mächte zur Folge haben könne. Die Gespräche des Irans mit der USA, die de facto ein Ende des iranischen Atomprogramms gefordert hatten, waren zuletzt nicht vorangekommen.

Teheraner Kardinal kritisiert Angriff

Mit seinem Apell an „Verantwortung und Vernunft“ vermeidet der Papst eine Parteinahme, vielmehr erkennt er offenbar die nukleare Aufrüstung des Iran als für Israel bedrohlich an. Auch scheint er die Großmächte, die den Konflikt beeinflussen könnten – allen voran die USA – in der Verantwortung zu sehen, die Eskalation zu stoppen. Deutlicher hatte sich demgegenüber der katholische Erzbischof von Teheran geäußert: „Mit Bedauern beobachten wir in diesen Stunden, dass wieder einmal geglaubt wird, Frieden durch Präventivschläge zu erreichen, anstatt sich an den Verhandlungstisch zu setzen“, zitiert Vatikan News Kardinal Domonique Joseph Mathieu, der den nur wenigen tausend Katholiken im Iran vorsteht.

Völlig offen ist derzeit, wie der Konflikt weitergeht. Eigentlich waren für Sonntag weitere Verhandlungen zwischen Iran und den Vereinigten Staaten angesetzt gewesen. Auch hatte sich US-Präsident Trump in der Vergangenheit gegen einen Angriff während laufender Verhandlungen ausgesprochen. Andererseits kommentierte Trump den erfolgten Israelischen Schlag mit den Worten, er haben dem Iran „Chance über Chance“ gegeben, einen Deal zu machen. Nun seien „gewisse Hardliner“ eben „alle tot“, und es werde nur noch schlimmer werden. Der Iran solle also einen Deal machen, bevor es zu spät sei. (DT/jra)

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