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Heiliges Jahr: Queere Wallfahrt im Programm

Nach zwischenzeitlicher Verwirrung über die Programmplanung erscheint ein umstrittenes Event wieder auf der Seite des Heiligen Jahres 2025.
Regenbogenfahne vor Petersdom
Foto: IMAGO/Antoine Mekary / Godong (www.imago-images.de) | Regenbogenfahne vor Petersdom: auch eine LGBT+-Wallfahrt ist Teil des Programms des Heiligen Jahres 2025.

Nun ist sie scheinbar wieder da: Die Ankündigung einer LGBT-Pilgerfahrt anlässlich des Heiligen Jahres 2025 in Rom findet sich derzeit, Stand Montag vormittag, wenngleich noch ohne Details, auf dem Kalender der offiziellen Website des Heiligen Jahres. Kurz nach dem erstmaligen Erscheinen der Ankündigung am 6. Dezember war die Wallfahrt wieder verschwunden – was genauso wie vorher die Ankündigung für gemischte Reaktionen und einige Aufmerksamkeit sorgte.

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Worum geht es: Die Initiative „La Tenda die Gionata“ („Jonathans Zelt“) organisiert eine Wallfahrt für „alle Gruppen und Vereinigungen, die der Unterstützung von LGBT+-Individuen und ihren Familien verpflichtet sind“, wie es auf der Website der Initiative heißt. Die in das offizielle Programm aufgenommene und somit von Rom akzeptierte Wallfahrt, bei der die Pilger auch durch die Heilige Pforte des Petersdoms ziehen sollen, sei ein „bemerkenswertes Ereignis“ und eine „einzigartige Gelegenheit zusammenzustehen und Zeugnis abzulegen von der Schönheit der Kirche, die alle ohne Ausnahme umarmt“.

Erratische Kommunikation

Nach einem Bericht der katholischen Nachrichtenagentur KNA hatte sich Franziskus nach Rücksprache mit Erzbischof Rino Fisichella, der das Heilige Jahr organisiert, und dem Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, für die Veranstaltung entschieden. Die zwischenzeitliche Löschung der Wallfahrt vom Veranstaltungskalender habe mit unvollständigen Informationen seitens der organisierenden Initiative zu tun gehabt.

Das US-Portal „National Catholic Register“ hatte demgegenüber vergangene Woche den offiziellen Sprecher des Heiligen Jahres, Agnese Palmucci, mit den Worten zitiert, man unterstütze nicht jede Gruppe, die wegen einer Wallfahrt anfrage; das sei „keine Frage der Unterstützung“. Stattdessen würde einfach jede Gruppe, die durch die Heilige Tür ziehen wolle, in den Veranstaltungskalender eingetragen. Die Veranstaltung selbst sei „autonom“. Auf die Nachfrage, ob es dann niemandem gebe, dem man eine derartige Teilnahme verwehre, antwortete Palmucci demzufolge nicht. (DT/jra)

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