Auf der im Oktober beginnenden Weltsynode dürfe für Ideologie kein Platz sein, hat Papst Franziskus auf dem Rückflug aus der Mongolei nach Rom betont. Wer einen „ideologischen Weg“ einschlage, der steige aus dem synodalen Dialoggeschehen aus, sagte er im Rahmen der „fliegenden Pressekonferenz“.
Synodale Atmosphäre hüten
Zahlreiche Fragen der Journalisten befassten sich mit der in wenigen Woche anstehenden ersten Synoden-Vollversammlung. Zu deren Ablauf erklärte der Papst: „Es gibt eine Sache, die wir hüten müssen, nämlich die synodale Atmosphäre. Dies ist keine Fernsehsendung, in der wir über alles reden.“ Vielmehr gebe es auch einen „religiösen Moment“. Wörtlich betonte Franziskus: „Bedenken Sie, dass es bei der Synode jedes Mal nach drei Redebeiträgen drei bis vier Minuten Stille für das Gebet geben wird.“ Ohne diesen „Geist des Gebets“ gebe es keine Synodalität – ansonsten handele es sich um „Politik, das ist Parlamentarismus. Die Synode ist kein Parlament“.
Der Papst erzählte von der Priorin eines Karmelitinnen-Klosters, die ihm vor kurzem die Bedenken ihrer Schwestern bezüglich der Synode mitgeteilt habe. Diese hätten Angst, „dass da die Lehre geändert wird“. Hinter solchen Vorstellungen steckten „Ideologien“, so der Papst. „Wenn Menschen sich in der Kirche vom Weg der Gemeinschaft abwenden wollen, dann liegt das letztlich immer an Ideologie.“ Manche verteidigten eine „Lehre in Anführungszeichen – eine Lehre wie destilliertes Wasser, das nach nichts schmeckt. Das ist nicht die wahre katholische Lehre, die im Glaubensbekenntnis steht“. DT/mlu
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