Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Antwort auf Brief aus Liturgie-Dikasterium

ZdK: Praxis hat Lehre überholt

Das ZdK glaubt, in der Absage des Heiligen Stuhls zu Laientaufe und Laienpredigt ein Interesse Roms an Zielsetzungen des Synodalen Weges zu erkennen.
Vollversammlung Zentralkomitee deutscher Katholiken
Foto: Wolfgang Kumm (dpa) | Schon in wenigen Jahren werde sich niemand mehr ernsthaft gegen Laien-Predigten und Taufen durch Laien verwehren können, wenn die Kirche für die Menschen vor Ort noch Bedeutung haben wolle, sagt ZdK-Sprecherin Britta ...

Nach einer weiteren roten Karte des Vatikan zu Beschlüssen des Synodalen Weges, zeigt sich das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) alles andere als entmutigt. Der Liturgiepräfekt Arthur Roche hatte der Laientaufe und der Predigt von Laien in der Heiligen Messen eine Absage erteilt. Wie die Nachrichtenplattform „katholisch,de“ heute meldet, ist die Absage für das ZdK lediglich ein Zeichen dafür, dass die kirchliche Praxis das Lehramt überholt habe. Außerdem sieht das Gremium in dem Brief, den Roche an den Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, geschickt hatte, ein Interesse Roms an den Ergebnissen und Zielsetzungen des Synodalen Weges in Deutschland, erläuterte ZdK-Pressesprecherin Britta Baas. 

„Gespräche in Rom sind überfällig"

Der Brief ist laut ZdK ein erster Schritt in einem Dialog, um die Kirche auf die Höhe der Zeit zu bringen. Baas wörtlich: „Gespräche in Rom sind überfällig und liegen im Herzensinteresse der katholischen Zivilgesellschaft hierzulande." Schon in wenigen Jahren werde sich niemand mehr ernsthaft gegen Laien-Predigten und Taufen durch Laien verwehren können, wenn die Kirche für die Menschen vor Ort noch Bedeutung haben wolle, sagte Bass mit Blick auf den „eklatanten Priestermangel“.

In die in einigen Bistümern bereits gängige Praxis, Laien an Taufen und Predigten zu beteiligen, sprach Roche ein deutliches „Nein“ hinein und schärfte den deutschen Bischöfen die geltenden liturgischen Bestimmungen zu Taufe und Familie ein. Das ZdK dagegen sieht laut Sprecherin Baas in der Taufe und Predigt durch Laien eine Chance, damit das kirchliche Leben weiter erhalten werden könne. Der Fokus allein auf die „Präsenz eines Priesters“ reiche nicht aus. „Gemeinde braucht Miteinander“, lautet das Schlagwort.

Der Synodale Weg hatte Bischöfe mit dem Beschluss des Handlungstextes „Verkündigung des Evangeliums durch Lai*innen in Wort und Sakrament“ nicht nur aufgefordert, zu überprüfen, unter welchen Bedingungen Laien taufen und beim Ehesakrament assistieren dürfen, sondern auch eine so genannte eine Partikularnorm zu erarbeiten; ein Gesetz, das Laien offiziell das Predigen während der Messe erlaubt. Solch ein Gesetz muss vom Heiligen Stuhl genehmigt werden. Dem ist der Heilige Stuhl nun durch die Absage zuvorgekommen.  DT/dsc

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