Der emeritierte Bonner Dogmatiker Karl-Heinz Menke hat kürzlich im Rahmen der Gesprächsreihe „Quo vadis, Ecclesia?“ über den Synodalen Weg im Bad Godesberger Gesprächsforum unterstrichen, dass die katholische Kirche die Frage des Frauenpriestertums mit dem Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“ (1994) definitiv entschieden habe.
Den Willen Gottes ergründen
Im Rahmen eines Schlagabtauschs mit dem Journalisten Joachim Frank räumte er das Missverständnis aus, nur ein von Papst oder Konzil verkündetes Dogma sei definitiv: Die Synodalen würden jede nicht ex cathedra verkündete Entscheidung als zeitgebunden und veränderbar betrachten, und damit nur das außerordentliche Lehramt als Lehramt im eigentlichen Sinne auffassen. Menke forderte, die Theologie müsse das „Warum“ der Entscheidung besser entfalten.
Er zeigte damit, dass vertrauensvoller Gehorsam gegenüber dem Lehramt keinesfalls bedeutet, das Hirn auszuschalten, sondern dass auf dieser Basis das Ergründen des Willens Gottes stattfinden soll und muss. Es könne sein, dass die Entscheidung nicht plausibel erscheine, aber Plausibilität sei kein Wahrheitskriterium: „Was mir nicht einleuchtet, kann nicht wahr sein“, sei „schlechte Theologie“, sagte der Dogmatiker. DT/reg
Lesen Sie in der kommenden Ausgabe einen umfassenden Bericht über die jüngste Ausgabe der Gesprächsreihe "Quo vadis Ecclesia?".