Beim diesjährigen Sursum-Corda-Treffen versammelten sich vom 22. bis 24. November rund 60 junge Erwachsene im Kloster Maria Engelport am Rande des Hunsrücks in Rheinland-Pfalz zu Einkehrtagen. „Die Sursum-Corda-Bewegung ist etwa zehn bis 15 Jahre alt und kommt aus Amerika“, berichtet Carmen Harbort, eine der Organisatorinnen. Seit 2021 gibt es Sursum Corda auch in Deutschland.
Unter diesem Namen organisiert das Institut Christus König und Hohepriester Aktivitäten für junge Erwachsene. „Ich war zwischen meiner Schulzeit und Studienbeginn in den USA und durfte dort Sursum Corda durch das Institut Christus König und Hohepriester kennenlernen“, berichtet Theresa Waal. Aktuell gibt es ein bis zwei Mal im Jahr Treffen als große Gruppe, ab und zu auch in Kleingruppen zwischendurch, meistens an den Maria-Sühne-Samstagen. Kevin Waal, ebenfalls im Organisationsteam, ist beeindruckt, wie stark die Gruppe wächst. Seit dem ersten Sursum-Corda-Treffen im Jahr 2021 mit etwa 25 Teilnehmern ist die Teilnehmerzahl im Jahr 2024 auf über 60 Personen angewachsen. Innerhalb von einer Woche waren alle Plätze ausgebucht.
„Am Ende kann man nur katholisch sein, weil es so wunderschön ist“
Das Kloster Maria Engelport liegt etwa eine Autostunde südwestlich von Koblenz und wurde bereits im Jahr 1220 erbaut. Der Name „Maria Engelport“ geht zurück auf eine Erscheinung von zwei Engeln. Der Ritter Emelricus bat Maria, ihm zu zeigen, wo das Kloster gebaut werden sollte, das er ihr auf Grund einer Gebetserhörung versprochen hatte. Im Jahr 2014 übernahm das Institut Christus König und Hohepriester das Kloster. Die Anbetungsschwestern, der weibliche Zweig des Instituts, widmen sich der eucharistischen Anbetung, dem Gebet für die Priester und Gebetsanliegen der Gläubigen und betreuen das Gästehaus des Klosters. Die Kanoniker des Ordens strahlen mit ihrer Seelsorge bis nach Trier, Koblenz und Frankfurt.

Besonders anziehend am Kloster Maria Engelport ist für die jungen Erwachsenen die überlieferte Liturgie. Die Heilige Messe und das feierliche Stundengebet werden auf Latein und in der überlieferten Form des römischen Ritus gefeiert. Hier erstrahlt die Schönheit des Gregorianischen Chorals. Viele junge Frauen tragen Andachtstücher in der Kirche, bedecken beispielsweise mit feinen Tüchern aus Spitze ihren Kopf.
Lara, eine der Teilnehmerinnen, beschreibt ihren Eindruck: „Man merkt, es ist ein heiliger Ort, an dem unfassbar viel gebetet wird. Ganz besonders hier sind die feierlichen Stundengebete, vor allem die gesungene Komplet. Ich glaube, egal wer der Komplet zuhört – am Ende kann man nur katholisch sein, weil es so wunderschön ist. Das habe ich in der Form noch nirgendwo anders erlebt, und dies ist auch der Grund, warum ich immer wieder hierherkomme.“
Es gibt nichts Tiefgründigeres als eine katholische Freundschaft
„Es gibt nichts Tiefgründigeres und Ermutigenderes als eine katholische Freundschaft. Gemeinsam im katholischen Glauben zu wachsen, andere zu ermutigen, nach Heiligkeit in unserem täglichen Leben zu streben, und schließlich die Herrschaft Christi in dieser unserer Gesellschaft auszuweiten.“ Mit diesen Worten umreißt Kanonikus Joseph de Poncharra den Charakter des Sursum-Corda-Treffens. Und tatsächlich bestätigen die Gespräche mit den Teilnehmern, wie viele wertvolle Freundschaften in Engelport bereits geknüpft wurden.

Die Heilige Messe, das Stundengebet und die Essenszeiten geben dem Tagesprogramm den Rahmen und werden durch geselliges Beisammensein bei einer Wanderung, am Lagerfeuer oder im Klosterkeller ergänzt – Raum für lustige Anekdoten aber auch tiefgründige Gespräche. Alexander Folz, einer der Teilnehmer, schätzt es, in Engelport „den katholischen Glauben in seiner Fülle zu erleben und eine gute Gemeinschaft mit Menschen zu haben, die in der katholischen Tradition stehen und ihren Glauben authentisch leben wollen“.
Viele der jungen Erwachsenen kommen immer wieder nach Engelport, fühlen sich „wie zu Hause“, verlassen jedes Mal gestärkt diesen besonderen Ort. „Es ist ein Ort wie kaum ein anderer. Sehr viele junge Leute, viele junge Berufungen. Wenn man einen Ort braucht für sich selbst, um eine Auszeit zu haben, dann ist es hier perfekt. Man hat hier alles: eine schöne Messe, man trifft wunderbare Leute von überall her und die Gegend ist großartig“, so Aaron, einer der Teilnehmer.

Einen besonderen Abschluss fand das Sursum-Corda-Treffen mit einem Verlobungsritus, der das junge Paar in den Brautstand erhebt und die Ernsthaftigkeit der Verlobungszeit mit ihren Verpflichtungen aufzeigt. Aus der Gruppe der Teilnehmer der Sursum-Corda-Treffens sind bereits drei Ehen entstanden. Unter dem Namen „Ad Dominum“ wird es ab dem nächsten Jahr (21.-23. März) eine Fortführung von Sursum Corda geben – speziell für junge Paare, Verlobte und Ehepaare. Interessierte können sich bereits über ad-dominum@institut-christus-koenig.de anmelden.
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