Angesichts der Größe und Majestät Gottes, seiner Entäußerung und Hingabe für den Menschen in Jesus Christus, ist die erste richtige Reaktion des Menschen Dankbarkeit, erklärt Pfarrer Guido Rodheudt in der 43. Folge des Katechismuspodcasts. Der Glaube an Gott sei nur der erste Schritt – darauf folge Dankbarkeit und Liebe, weil Gott mit seinen guten Taten „sozusagen in Vorleistung“ gegangen sei. Dazu zitiert Pfarrer Rodheudt aus Psalm 116: „Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, was er mir Gutes getan hat?“
Gleichzeitig gehöre zum Glauben der Gebrauch der irdischen Dinge, insoweit sie den Menschen nicht von Gott entfernen. Der Heilige Klaus von der Flüe betete: „Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mit, was mich hindert zu dir, mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir, mein Herr und mein Gott, gib mich ganz zu eigen dir.“
Zur Liebe und zur Hingabe berufen
Dies sei keine Selbstverleugnung – sondern die Übernahme des Wesens Gottes in das menschliche Leben: Das bedeute, zur Liebe, zur Entäußerung und zur Hingabe berufen zu sein. „Darin besitzen wir uns ganz und gar selbst“, so Pfarrer Rodheudt. Auch in schweren Situationen bedeute das auch, auf Gottes Gegenwart und Hilfe vertrauen zu dürfen: Denn die Treue Gottes entspreche seinem Wesen.
Gerade heute sei die Frage, welche Handlungsgrundlage aus dem Glauben entspringt, sehr entscheidend. Die Kirche diskutiere im Augenblick die Frage, was die Wahrheit sei und ob es nicht verschiedene Wahrheiten geben könne, die nebeneinander stehen bleiben könnten – auch wenn sie widersprüchlich seien. Der synodale Weg nenne das „Ambiguitätstoleranz“, so Rodheudt. Das aber widerspreche intellektuell als auch von der Haltung des Glaubens her radikal der christlichen Grundhaltung.
„Denn wenn Gott die Wahrheit ist, dann ist er nicht gleichzeitig eine andere Wahrheit, und wenn daraus folgt, dass wir gemäß dieser Wahrheit zu leben haben, dann können wir nicht anderen Wahrheiten folgen“, so Rodheudt. Andere Quellen der Wahrheit nach der Interpretation des Synodalen Weges seien laut dem Priester der Zeitgeist oder „sogenannte Lebenswirklichkeiten“. DT/sdu
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