Das war eine brillante Nichtantwort, die die DBK auf den Offenen Brief der Initiative Maria 1.0 losgelassen hat. So viel Text ohne die geringste Aussage zu schreiben, ist nicht ganz einfach. Der Verweis auf die „Woche für das Leben“ klingt im ersten Moment vor allem für Außenstehende ganz nett. Doch wer einen Blick auf die Themen der „Woche für das Leben“ der vergangenen Jahre wirft, stellt sehr schnell fest, dass es hier schon sehr lange keinen Bezug zur Abtreibung mehr gibt. In diesem Jahr lautet das Thema übrigens „Demenz“.
Unterstützung von der Basis
Weit über 2.000 Unterschriften unterstützen den Offenen Brief von Maria 1.0 inzwischen. Man wird die absolute Zahl ans sich nicht allzu groß finden. Dennoch ist es eine Wortmeldung von Frauen, die an der Basis Unterstützung findet. Das lässt sich nicht wegdiskutieren. Umso befremdlicher ist es, dass die Frauen vom Episkopat derart abgebügelt werden. Synodal geht deutlich anders. Zudem ist mit Beate Gilles eine Frau Generalsekretärin der DBK. Mit Frauen, die sich zu Glaubensfragen äußern, will sie ganz offensichtlich dennoch nicht kommunizieren. Bei ihrem Amtsantritt hatte sie zu verstehen gegeben, auf Seiten der Bewegung Maria 2.0 zu stehen. Wie sich eine solche Einseitigkeit mit diesem Amt verträgt, erschließt sich nur schwer. Frauensolidarität gibt es nur gegenüber ausgewählten Kreisen.
Aufmerksamkeit in der Weltkirche
Mag in Deutschland der Offene Brief von Maria 1.0 und die Antwort der DBK öffentlich schulterzuckend übergangen oder zumindest kleingeredet werden, so vermag beides etwas mehr Aufmerksamkeit im Ausland zu wecken. Es sollte nicht in Vergessenheit geraten, was die Ursache des Offenen Briefes von Maria 1.0 war. Die Aussage von Frau Stetter-Karp zu flächendeckenden Abtreibungen dürfte im Ausland einiges an Verwirrung ausgelöst haben. Mehr noch die Tatsache, dass diese ohne Konsequenzen blieb. Auch wenn es Maria 1.0 nicht gelungen sein sollte, die ganz große Welle auszulösen, so nimmt man weltkirchlich immerhin wahr, dass nicht die ganze katholische Kirche in Deutschland aus „Synodalem Weg“ besteht.
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