Zu Recht ist die Kooperation des Bistums Würzburg mit der Organisation „Pro Familia“ im Bistum selbst, aber auch weit darüber hinaus, auf scharfe Kritik gestoßen. So begrüßenswert der Ansatz der Bistumsleitung ist, Menschen, die Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirche wurden, eine Anlaufstelle außerhalb kirchlicher Strukturen bieten und dafür zusätzliche Kosten tragen zu wollen, so falsch war es, anzunehmen, man könne sich dazu der vorhandenen Strukturen Pro Familias bedienen.
Problematischen Positionierung zur Pädosexualität
Nicht nur, weil die Kirche damit eine Organisation finanzieren würde, die sich für die Legalisierung vorgeburtlicher Kindstötungen einsetzt. Nicht nur, weil Pro Familia Schwangerenkonfliktberatungsstellen unterhält, die jenen Schein ausstellen, der nach dem Willen des Gesetzgebers zu einer straffreien Abtreibung berechtigt. Nicht nur, weil Pro Familia zudem Einrichtungen unterhält, in denen Abtreibungen auch vorgenommen werden; mancherorts gar Tür an Tür mit den von ihr getragenen Beratungsstellen. Sondern auch, weil sich Vertreter von Pro Familia in der Vergangenheit derart problematisch in Sachen Pädophilie positionierten, dass nicht wenige Kritiker der Kooperation übereinstimmend äußerten, hier werde der sprichwörtliche „Bock“ doch tatsächlich einmal zum „Gärtner“ gemacht.
Offene Fragen bleiben
Nun hat das Bistum angekündigt, diesen Fehler korrigieren zu wollen. Zur Begründung wird auf ein Votum des Betroffenenbeirates im Bistum Würzburg verwiesen, „der auf Anschuldigungen gegen den Verband ,Pro Familia‘ aus den 1970er und 1990er Jahren bezüglich ,Entkriminalisierung von Pädosexualität‘ sowie dessen Haltung zur Abtreibung hingewiesen und um eine Beendigung der Zusammenarbeit gebeten“ habe.
Die Entscheidung des Bistums verdient durchaus Anerkennung und Respekt. Frei nach dem Motto: Fehler machen ist nicht schwer. Sie zu korrigieren dagegen sehr. Es erklärt allerdings nicht, wieso das Bistum „Pro Familia“ überhaupt für einen adäquaten Partner halten konnte.
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