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US-Senator will Ostermontag zum landesweiten Feiertag machen

US-Amerikaner haben über Ostern keine zusätzlichen freien Tage. Der Republikaner Eric Schmitt will das ändern - und bringt einen Gesetzesvorschlag ein.
Eric Schmitt, Senator aus Missouri
Foto: IMAGO/Lev Radin (www.imago-images.de) | „Der Ostermontag als landesweiter Feiertag würde es den US-Bürgern ermöglichen, den außergewöhnlichsten Tag der Weltgeschichte zu feiern, Ostern – den Tag von Christi Auferstehung", begründete Eric Schmitt seinen ...

An Ostern nicht arbeiten zu müssen und stattdessen Zeit mit der Familie zu verbringen, ist für viele Europäer eine Selbstverständlichkeit. Nicht so für US-Amerikaner: In den Vereinigten Staaten gibt es um Ostern, das älteste und wichtigste Fest für Christen, keine nationalen Feiertage. Doch dies könnte sich nun ändern: Der republikanische Senator Eric Schmitt hat einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der vorsieht, den Ostermontag zu einem landesweiten Feiertag zu machen. Bislang ist nur der Karfreitag in manchen Bundesstaten ein arbeitsfreier Feiertag, der Ostermontag jedoch in gar keinem.

Über den Kurzmitteilungsdienst „X“ begründete Schmitt, der den Bundesstaat Missouri in Washington vertritt, seinen Vorstoß: „Der Ostermontag als landesweiter Feiertag würde es den US-Bürgern ermöglichen, den außergewöhnlichsten Tag der Weltgeschichte zu feiern, Ostern – den Tag von Christi Auferstehung.“ Ostern sei weder „republikanisch“ noch „demokratisch“, sondern „ein amerikanischer Feiertag, der eine ganzheitlichere Zelebration eines wesentlichen Moments des Glaubens ermöglicht, der unsere Nation und Zivilisation geprägt hat“.

81 Prozent der Amerikaner feiern Ostern

Schmitt nannte zudem eine Reihe pragmatischer Gründe, die für seinen Vorschlag sprächen. Es handele sich nicht um einen „modischen linken Mikro-Feiertag“, der Dinge wie „Trans-Sichtbarkeit“ oder „indigene Trauerkultur“ würdige. Vielmehr sei Ostern für die Breite der amerikanischen Gesellschaft relevant: 81 Prozent der Amerikaner würden das Osterfest begehen, so der 49-Jährige weiter. Die gegenwärtige Feiertagsverteilung mache es Familien jedoch „viel zu schwer“, gemeinsam zu feiern. Dabei seien amerikanische Schüler über Generationen hinweg am Karfreitag und Ostermontag in den Genuss freier Tage gekommen. „Ostern fällt in den längsten ununterbrochenen Arbeitszeitraum des Jahres“, beklagte Schmitt. März und April seien die einzigen Monate ohne landesweiten Feiertag.

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Zudem würde das Osterwochenende bereits jetzt etwa 15 Milliarden US-Dollar Umsatz für die amerikanische Wirtschaft generieren. „Wenn man ein dreitägiges Wochenende daraus macht, könnte das für einen zusätzlichen Schub von zehn bis 15 Prozent sorgen, was etwa zwei Milliarden US-Dollar an Wirtschaftsleistung entspricht und gleichzeitig amerikanische Familien stärkt.“

Der Vorschlag des Senators Schmitt folgt auf die Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump, der Karwoche in Washington größere Bedeutung beizumessen. Eine Vertreterin des von Trump neu einberufenen Glaubensbüros, des „White House Faith Office“, kündigte gegenüber dem TV-Sender „Fox News“ an, der Präsident werde „die Karwoche und Ostern ehren und zelebrieren, wie es sich gehört“.

Trump bekräftigt Versprechen, den christlichen Glauben zu verteidigen

Einen Teil des angekündigten Programms stellte eine Erklärung Trumps am Palmsonntag dar, die das Weiße Haus auf seiner Website veröffentlichte. Darin hieß es, die Trump-Regierung erneuere ihr Versprechen, den christlichen Glauben „in unseren Schulen, im Militär, am Arbeitsplatz, in Krankenhäusern und auf den Fluren der Regierung“ zu verteidigen. „Wir werden stets unerschütterlich das Recht auf Religionsfreiheit sichern, die Würde des Lebens aufrechterhalten und Gott im öffentlichen Raum schützen“, so der US-Präsident.

Zudem kündigte das Glaubensbüro auch eine Videobotschaft Trumps, ein vorösterliches Dinner mit christlichen Pastoren und führenden Glaubensvertretern sowie einen Ostergottesdienst für Mitarbeiter im Weißen Haus an. Die Karwoche werde eine „besondere Zeit des Gebets“ sein, die man mit den US-Bürgern teilen wolle.

Trumps Pressesprecherin Karoline Leavitt erklärte, das feierliche Programm der Karwoche stelle einen weiteren „scharfen Kontrast“ zur Vorgängerregierung von Joe Biden dar. Sie erinnerte daran, dass der Demokrat im vergangenen Jahr den Ostersonntag, der 2024 auf den 31. März gefallen war, zum „Tag der Transgender-Sichtbarkeit“ erklärt hatte. Die Biden-Regierung hatte damals allerdings darauf hingewiesen, dass man dieselbe Transgender-Erklärung seit Bidens Amtsübernahme 2021 jedes Jahr zum 31. März veröffentlicht habe und dass der Tag 2024 nur zufällig mit dem Ostersonntag zusammengefallen sei.  DT/mlu

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