Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Nach „Dialogreise“ zu Vatikanbehörden

Stetter-Karp: „Es gab eine bemerkenswerte Bereitschaft zuzuhören“

Erstmals war die Präsidentin des ZdK zu Arbeitsgesprächen in Rom. Nun meint sie: Das Arbeitsklima hat sich verbessert.
Irme Stetter-Karp war zu Arbeitsgesprächen in Rom
Foto: IMAGO/KH (www.imago-images.de) | Ein seltenes Lob für die Kurie: Bei ihren Gesprächspartnern in Rom nahm ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp eine "bemerkenswerte Bereitschaft zuzuhören" wahr.

Nachdem die Meinungen in den letzten Jahren oft auseinandergingen, scheint sich die Atmosphäre zwischen den Laien des „Zentralkomitees der deutschen Katholiken“ (ZdK) und der römischen Kurie nun zu verbessern – dieses Fazit zieht jedenfalls ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp. Nachdem sie diese Woche erstmals zu Arbeitsgesprächen im Vatikan war, hatte sie gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) eine größtenteils positive Bilanz gezogen und ihre Einschätzungen geteilt.

„Ich bin offen für eine Fortsetzung“

Dabei erklärte Stetter-Karp über ihre „Dialogreise“: „Es gab eine bemerkenswerte Bereitschaft zuzuhören und auch die eigene Sicht auf das Gegenüber infrage zu stellen.“ Sie habe die Gespräche als „fruchtbar“ empfunden, „auch da, wo es bisweilen konfrontativ war. Es war aus meiner Sicht ein guter erster Schritt, und ich bin offen für eine Fortsetzung.“

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Weiterhin teilte sie ihre Wahrnehmung, nach der sich der römische Blick auf das Engagement von Laien im deutschen Reformprojekt „Synodaler Weg“ verändert habe: Die ZdK-Mitglieder seien als „engagierte Christen wahrgenommen“ worden, „die sich engagiert für ihre Kirche einsetzen“, so die ZdK-Präsidentin.

Auf der Suche nach Mitstreitern für Systemreformen

Ein zentrales Thema der Gespräche sei auch der Kampf gegen den sexuellen Missbrauch innerhalb der Kirche gewesen. Der „Synodale Weg“ wolle hier auf einen Ansatz von strukturellen Veränderungen setzen, um die systemischen Ursachen des Missbrauchs und seiner Vertuschung zu bekämpfen, so Stetter-Karp. Dieser systemische Ansatz werde aber nicht von allen im Vatikan geteilt. Im vatikanischen Kinderschutz-Experten Hans Zollner und anderen habe sie aber Mitstreiter erkannt.

Von Montag bis Mittwoch hatte Stetter-Karp gemeinsam mit ZdK-Generalsekretär Marc Frings und den Vizepräsidenten Claudia Nothelle und Thomas Söding Gespräche mit Behörden des Vatikans geführt. Unter den Gesprächspartnern waren Bischof John Joseph Kennedy, der Sekretär des Glaubensdikasteriums in seiner Rolle als Zuständiger für die kirchenrechtliche Bestrafung von Missbrauchstätern, sowie die Kinderschutzexperten Hans Zollner und Peter Beer. Auch Prälat Markus Graulich, als Untersekretär im Dikasterium für die Gesetzestexte, traf die ZdK-Mitglieder. (DT/jmo)

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