Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Jerusalem

Spuck-Angriff auf Dormitio-Abt Nikodemus Schnabel

Zwei radikale jüdische Jugendliche beleidigen den Benediktinerabt und gehen ihn körperlich an. Auch Deutschlands Israel-Botschafter Seibert schaltet sich ein.
Benediktinerabt Nikodemus Schnabel ist Opfer einer Spuck-Attacke geworden
Foto: Corinna Kern (dpa) | Benediktinerabt Nikodemus Schnabel

Der Abt der deutschen Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem, Nikodemus Schnabel, ist am Wochenende Opfer einer Spuck-Attacke geworden. Wie auf einem Video zu sehen ist, das auf dem Kurzmitteilungsdienst X (vormals Twitter) verbreitet wurde, reden zwei Jugendliche mit Kippa und traditioneller Jugendlicher Kleidung aggressiv auf den Abt ein. Schnabel versucht, ein Foto der beiden Jugendlichen zu machen und beklagt, von ihnen körperlich angegangen und bespuckt worden zu sein. 

Lesen Sie auch:

Mehrere jüdische Medien berichteten am Samstag zuerst über den Vorfall. Demnach sei Schnabel in Begleitung einer befreundeten deutschen Journalistin gewesen, als die zwei mutmaßlich jüdischen Radikalen vor dem Benediktinerabt auf den Boden spuckten und ihn bedrohten. Auf dem Video ist zu sehen, wie ein Passant mit Israelflagge am Ärmel die beiden Jugendlichen schließlich von Schnabel wegschiebt. Dabei ruft einer die Worte „Fucking Jesu“ in Schnabels Richtung.

Lateinische Patriarchat von Jerusalem verurteilte den Angriff

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem verurteilte den „nicht provozierten und schändlichen Angriff“ in einer auf X verbreiteten Stellungnahme. Man sei darüber informiert worden, dass die beiden Jugendlichen unmittelbar nach dem Übergriff von der Polizei verhaftet worden seien. „Die Strafverfolgung der Täter solcher Hassverbrechen ist ein wichtiges Werkzeug zur Abschreckung und zur Stärkung des Sicherheitsgefühls christlicher Geistlicher im Heiligen Land, besonders in Jerusalem“, so das Lateinische Patriarchat.

Deutschlands Botschafter in Israel, Steffen Seibert, kommentierte den Vorfall in einem Beitrag auf X als empörend. Was ihn wirklich wütend mache, seien aber „diejenigen, die ihnen beibringen, dass Judaismus bedeutet, Christen oder jede andere Religion zu verachten. Das muss aufhören“, so Seibert.

Der Benediktinerabt Schnabel selbst bezeichnete das Video auf X als Teil seiner Lebensrealität, er suche damit aber keine Öffentlichkeit. „Es gibt Schlimmeres, was die Menschen hier erleiden müssen. Beten wir für Frieden und Versöhnung“, so Schnabel.  DT/mlu

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Benediktineräbte Christen Jesus Christus Nikodemus Schnabel Steffen Seibert

Weitere Artikel

Eine „absolute humanitäre Katastrophe“ erkennt der Jerusalemer Benediktinerabt Nikodemus Schnabel in Gaza. Die politische Situation gleiche einem „Zynismuswettbewerb“.
04.08.2025, 16 Uhr
Meldung
Wieso die christlichen Kinder in Gaza trotz allem keinen Hass hegen, Ordensleute bleiben und er Hoffnung hat, berichtet Dormitio-Abt Nikodemus Schnabel OSB aus Jerusalem im Gespräch.
18.09.2025, 19 Uhr
Elisabeth Hüffer
Antichristliche Berichterstattung liegt im Trend. Ein Tiefpunkt war der Umgang auch öffentlich-rechtlicher Medien mit der katholischen App „Hallow“. Eine Fallstudie.
21.06.2025, 14 Uhr
Jakob Ranke

Kirche

In Rom hatte Arnold Schwarzenegger seinen großen Auftritt und trifft heute mit Leo XIV. zusammen. Anlass ist eine Klima-Konferenz im Geist von Papst Franziskus.
01.10.2025, 09 Uhr
Guido Horst