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Seminaristen: Die neue Generation ist konservativ

Viele der künftigen Priester haben bereits „einen langen Weg zurückgelegt“ und mussten ihre Berufungsentscheidung „schon auf vielfältige Weise verteidigen“.
Seminaristen
Foto: missio/Zeche | Seminaristen beim Studium.

Der jungen Generation von Seminaristen gefällt nicht, dass in der Kirche „momentan viel zu viel offen erscheint und in Frage gestellt wird“, erklärt Michael Schneider, Spiritual am überdiözesanen Priesterseminar St. Georgen in Frankfurt gegenüber der Kärntner Kirchenzeitung „Sonntag“, wie „kath.net“ berichtet. Die jungen Männer möchten in die Kirche unvoreingenommen eingeführt werden. Sie sind „konservativ geworden“.

Viele der künftigen Priester haben bereits „einen langen Weg zurückgelegt“ und mussten ihre Berufungsentscheidung „schon auf vielfältige Weise verteidigen“ - in der Familie, gegenüber Klassenkameraden -, „so dass sie mit einem ziemlich gefestigten und überlegten Entschluß ins Priesterseminar eintreten“.

Im Zentrum der Arbeit mit den Priesteramtskandidaten steht für Schneider eine „Glaubensschule“, „die Einführung in die gläubige Erfahrung und den Vollzug des Glaubens im Alltag“. Denn in den Familien sei das „Sensorium für das Heilige“ häufig verloren gegangen. Der Glaube müsse als fester Lebensmittelpunkt und treuer Lebensbegleiter neu entdeckt und entwickelt werden, der gerade in Lebenskrisen Stütze und Heil biete. Solch eine vom Glauben durchdrungene Lebensschulung hat  die Kirche bisher vernachlässigt. Nach Schneider vermittle diese oft den Eindruck: „Der Christ ist derjenige, der in allem integer ist und eine weiße Weste aufzuweisen hat."

Sonntag / Kath.net / DT (P. Dewald)

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