Die Frankfurter „Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen“ vergibt den diesjährigen Stephanus-Sonderpreis an die Salzburger Armenologin Jasmine Dum-Tragut. Wie die Stiftung unlängst bekanntgab, soll Dum-Tragut für wissenschaftliche Leidenschaft und außergewöhnlichen Mut bei der Erforschung der armenisch-christlichen Traditionen Bergkarabachs geehrt werden. Das armenische Kulturerbe gelte als bedroht, „nachdem aserbaidschanisches Militär durch monatelange Blockade und den Angriff am 19. September 2023“ mehr als 100.000 Armenier aus Bergkarabach vertrieben habe, so die Stiftung weiter.
Die gebürtige Österreicherin (1965) habe trotz Kritik und „aggressiver Propaganda“ aus der Türkei und aus Aserbaidschan, die den Völkermord an den Armeniern von 1915 leugnen, „beeindruckende Unbeirrbarkeit“ bewiesen, so Vorstandsvorsitzende Michaela Koller. Die Auszeichnung findet am 20. April im Bonner Gustav-Stresemann-Institut statt.
Mehrfach ausgezeichnet
Dum-Tragut ist habilitierte Sprachwissenschaftlerin, arbeitet aber auch in der Geschichtsforschung und der Archäologie. Außerdem leitet sie das Zentrum zur Erforschung des Christlichen Ostens, die Abteilung für Armenische Studien. Daneben forscht und lehrt sie Bibelwissenschaften und Kirchengeschichte an der Universität Salzburg. Einen weiteren Lehrauftrag hat die gebürtige Österreicherin (1965) in Armenien.
Der Stephanus-Sonderpreis ist nicht die erste Auszeichnung, die die Armenologin erhalten hat. Sie ist armenische Ehrenstaatsbürgerin sowie Trägerin des Goldenen Verdienstordens des Wissenschaftsministeriums der Republik Armenien und der Franz-Werfel-Medaille. Bei der Auszeichnung vergibt die Stephanus-Stiftung auch eine Förderung zur Hilfe der Bergkarabach-Armenier. DT/dsc
Weitere Informationen gibt es unter stephanus-stiftung.org.
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