Der Rektor und der Prorektor der Kölner Hochschule für Katholische Theologie, Christoph Ohly und Elmar Nass, haben mehrere Faktoren benannt, um der Marginalisierung der akademischen Theologie gegenzusteuern.
In einem Beitrag für diese Zeitung unterstreichen sie, dass Theologie der Gesellschaft etwas Gewinnendes anbieten müsse, das diese nicht ebenso gut aus anderen Quellen ziehen könnte. Darüber hinaus solle sie in einer glaubwürdigen Lehr- und Lerngemeinschaft das vorleben, was sie mit Worten verkünde. „Beides muss offenkundig erst wieder hart erarbeitet werden: Ein selbstbewusstes Ja zu Metaphysik und Transzendenz sowie eine faire Streitkultur in einer Glaubensfamilie.“
Ein „methodologischer Atheismus“ schleicht sich ein
In der Realität habe sich mit zunehmendem Bedeutungsverlust der akademischen Theologie nach außen ein gewisser „methodologischer Atheismus“ eingeschlichen, mit dem Theologie Anschluss suche, ohne Gott mitzudenken und ohne von ihm zu sprechen. Das bestärke ihre Überflüssigkeit. Die Autoren kritisieren Spaltungsbewegungen in der katholischen Kirche: Innerhalb der theologischen Community seien zeitgleich trennende Mauern höher und Gräben tiefer gezogen worden. Das verschärfe die Unglaubwürdigkeit der Theologie.
Ein fruchtbares Ringen um das Geheimnis Gottes nehme zudem Schaden, wenn „in Bereichen der Zunft der ausdrückliche Gottesbezug als unwissenschaftliches „Katechismuswissen“ diffamiert werde und exklusive Bubbles sich in selbstreferenziellen Freund- und Feindbildern bestätigen.“ Theologie müsse nach den anderen gravierenden Glaubwürdigkeitseinbrüchen der letzten Jahre wieder neu gedacht werden.
Lesen Sie den ausführlichen Gastbeitrag von Christoph Ohly und Elmar Nass in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".