Die Oberin der Anbetungsschwestern des königlichen Herzens Jesu, Schwester Philomena-Marie von den heiligsten Herzen Jesu und Mariens, hat die Bedeutung der Heiligkeit angesichts der Debatte um die Rolle der Frau in Kirchenkreisen hervorgehoben.
Die Kirche habe sich nie vor „starken Frauen“ gefürchtet, sondern ihre Kräfte geheiligt, damit sie Christus und den Menschen besser dienen konnten, erklärte die gebürtige Fuldaerin im Gespräch mit der „Tagespost". Je mehr zur Heiligkeit entschlossene Frauen die Kirche habe, desto besser sei das für alle Bereiche von Kirche und Gesellschaft.
Skeptisch angesichts binnenkirchlicher Diskussion um Rolle der Frau
Skeptisch zeigte sich die junge Ordensfrau, die den zehnköpfigen Konvent von Engelport leitet, angesichts der binnenkirchlichen Diskussion um die Rolle der Frau. Viele Debatten bleiben aus ihrer Sicht „steril, weil sie sich nicht an der Wirklichkeit orientieren. Mit dem heiligen Franz von Sales und der heiligen Johanna Franziska von Chantal, die zu unseren Hauptpatronen zählen, versuchen wir, einen christlichen Realismus zu leben. Dazu gehört das Wissen, dass weder die Welt noch die Kirche ohne Frauen auskommen können. Die heilige Johanna Franziska von Chantal und unzählige heilige Frauen zeigen uns, dass das immer so war.“
Zuversichtlich beurteilt Schwester Philomena-Marie die Zukunft des Ordenslebens. Im Hinblick auf den 2. Februar, den die Kirche traditionell als Tag des geweihten Lebens begeht, sagte sie, Gemeinschaften, die innerlich und äußerlich, in Gebet, Liturgie und Gemeinschaftsleben, ihrem von der Kirche anerkannten eigenen Charisma folgten, gebe es noch immer zahlreich, „weil gerade diese Gemeinschaften junge Menschen begeistern.“
Große Neuausrichtung junger Menschen auf Gott hin
Ihre Gemeinschaft sehe in Deutschland „eine große Neuausrichtung der jungen Menschen auf Gott hin. In Maria Engelport haben wir mehrmals im Jahr Treffen von vielen jungen Erwachsenen, die ein Wochenende in unserem Kloster verbringen, um gemeinsam ihren Glauben zu leben und sich auszutauschen. Wir können daran erkennen, dass die junge Generation mehr und mehr sich Gott zuwendet und dass aus dieser Jugend auch wieder Priester- und Ordensberufungen entstehen können.“ Jede Ordensberufung sei ein großes Vorbild für andere, sich ebenfalls in den Dienst Gottes zu stellen.
Lesen Sie das ausführliche Interview mit Schwester Philomena-Marie von den heiligsten Herzen Jesu und Mariens in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".