Schätzungen zufolge leiden rund 100 Millionen Christen weltweit unter Verfolgung, Diskriminierung und Unterdrückung. Darauf machte Berthold Pelster vom internationalen katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ am Montag in München aufmerksam. Eine genaue Statistik gebe es jedoch nicht. Auch müsse die Lage in als gefährlich eingestuften Ländern immer wieder differenziert betrachtet werden, sagte der Experte. So könnten Christen etwa im Süden Nigerias ohne Probleme leben; anders sehe es jedoch im Norden des Landes aus.
Bei der Vorstellung der Dokumentation „Christen in großer Bedrängnis“ betonte Pelster zudem, dass unter der Gewalt islamistischer Terrorgruppen wie dem IS oder Boko Haram auch sehr viele Muslime zu leiden hätten. Der deutsche Zweig von „Kirche in Not“ veröffentlicht bereits zum fünften Mal einen solchen Bericht. Darin werden 15 Brennpunktländer in den Blick genommen, in denen die Lage für Christen besonders bedrohlich ist. Die Beispiele reichen von Ägypten über China und Nigeria bis zu Syrien, Saudi-Arabien und der Türkei.
Für die Darstellung habe er auf kirchliche Nachrichtendienste und -agenturen zurückgegriffen sowie auf die Berichte von Menschenrechtsorganisationen, erklärte Pelster. Dazu seien die vielen eigenen Kontakte von „Kirche in Not“ zu Betroffenen in den Krisenregionen eingeflossen. Das Hilfswerk ist in mehr als 140 Ländern aktiv.