Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Laienvertretung

Funktionäre des ZdK schaden der Kirche

Was noch vor dem Kulturkampf als gute Idee begonnen hat, ist heute obsolet geworden.
ZdK schadet diesem Anliegen leider eher.
Foto: Peter Kneffel (dpa) | Im Grunde wäre es eine gute Idee, wenn die Katholiken eine starke Stimme in der Öffentlichkeit hätten. Das ZdK schadet diesem Anliegen leider eher.

Eine gesellschaftlich-politische Vertretung von katholischen Laien war eine gute Idee. Insofern muss man die Initiative, die Piusvereine im 19. Jahrhundert in einem geschäftsführenden Zentralkomitee zusammen zu führen, ausdrücklich loben. Die Katholiken gerieten im preußischen Kulturkampf gewaltig unter Druck. So war es gut, dass es neben den Bischöfe noch eine weitere prominente katholische Stimme gab, die ihnen öffentlich zur Seite stand.

Lesen Sie auch:

Druck auf Katholiken

Die Verhältnisse mögen sich sich gewandelt haben. Dennoch geraten Katholiken heute erneut und stetig zunehmend unter Druck, wenn sie katholische Positionen zu Ehe und Familie, zu christlicher Anthropologie und dem Schutz des menschlichen Lebens einnehmen. Das Framing als „Rechte“ ist schnell und meist zu Unrecht bei der Hand. Da bräuchte es wieder Stimmen der Bischöfe und der organisierten Laien, die öffentlich das Wort ergriffen. Der einstige Zusammenschluss der Piusvereine ist inzwischen leider zum Beifallorgan für anti-katholische Politik und zum Vorreiter für die Dekonstruktion des Glaubens und der Lehre der Kirche, zum Beispiel auf dem Synodalen Weg, geworden.

Der aktuelle unreflektierte Beifall zu einem nicht nur bei Katholiken umstrittenen Selbstbestimmungsgesetz zeigt das Drama des Zentralkomitees der deutschen Katholiken nur allzu deutlich. Die dort versammelten Funktionäre wollen nicht die katholische Position in den gesellschaftlichen Diskurs tragen, sondern sie wollen eine andere Kirche. Dazu ist jedes Mittel recht. Das hat zur Folge, dass die katholische Stimme in der politischen Öffentlichkeit so gut wie gar nicht mehr vorkommt. Die Öffentlichkeit wird zudem arglistig getäuscht, was wirklich katholische Position ist. Hat man sich das deutlich genug vor Augen geführt, dann gibt es nur eine Schlussfolgerung: Das ZdK in der gegenwärtigen Form muss weg! 

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Peter Winnemöller Bischof Katholikinnen und Katholiken Synodaler Weg Zentralkomitee der deutschen Katholiken

Weitere Artikel

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer über die Erneuerung des Glaubenswissens, den 100. Geburtstag von Papst Benedikt XVI., den Synodalen Weg und die Causa Brosius-Gersdorf.
31.07.2025, 07 Uhr
Franziska Harter
Wichtig sei, „zu lernen, was andere Kirchen zu sagen haben, in denen der Glaube deutlich vitalere Bezeugungsformen findet“, so der Dogmatiker im Gespräch mit ZdK-Vize Thomas Söding.
20.09.2024, 11 Uhr
Meldung

Kirche

Geboren mit einem Arm, von den Klöstern zunächst abgelehnt, gründete die selige Venezolanerin Carmen Elena Rendíles Martínez eine Ordensgemeinschaft: die „Siervas de Jesús“.
14.10.2025, 11 Uhr
Claudia Kock