Der Begeisterungssturm des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) für das Selbstbestimmungsgesetz schockiert. Irme Stetter-Karp bezeichnete das Gesetz als einen Meilenstein. Ein Meilenstein ist es in der Tat. Es ist ein Gesetz, dass die Lüge zur Pflicht macht und die Wahrheit bestraft. Das ZdK begrüßt sogar, so gibt die Pressemeldung zu erkennen, dass das künftige Gesetz eine Namensänderung ohne Einschränkungen möglich zu mache und frühere Namens- und Geschlechtseinträge nicht mehr öffentlich gemacht werden dürfen. Damit darf man einen Mann nicht mehr einen Mann nennen, wenn er sich selber als Frau oder etwas ganz anderes zu erkennen gibt. Die Wahrheit auszusprechen ist mit einem Bußgeld belegt. Der Vater der Lüge lässt grüßen. Das ZdK ist begeistert.
Abschied von der christlichen Weltsicht
Mit dem wörtlich in der Meldung stehenden Satz: „Im Zuge der anstehenden gesetzlichen Veränderung fordert das ZdK auch die Katholische Kirche auf, ‚den damit einhergehenden Paradigmenwechsel umzusetzen.‘“, fordert das ZdK nichts weniger als einen kompletten Abschied von Schöpfungstheologie und christlicher Anthropologie. Auch wenn es nicht zu erwarten ist, bedürfte es dennoch hier eines eindeutigen Korrektivs von Seiten der Bischöfe, die das Zentralkomitee leider noch immer als die offizielle Vertretung der katholischen Laien in Deutschland ansehen.
Völlig unkritisch übergeht das ZdK, das sich angeblich für Frauen stark macht, dass mit dem Gleichstellungsgesetz Schutzräume für Frauen mindestens gefährdet sind. Stattdessen mahnt man gleich mal in Richtung der Bischöfe, diejenigen, die von einem frei erfundenen Selbstbestimmungsrecht (der eigenen Zuordnung zu einem frei gewählten oder erfundenen Geschlecht) Gebrauch machen, ja nicht zu sanktionieren. Junge Eltern können sich schon mal freuen, wenn sie ihren Schulkindern erklären müssen, warum ihr Religionslehrer jetzt eine Lehrerin ist. Ja mehr noch, dass es sogar bestraft wird zu sagen, dass es in der Vergangenheit anders war. Wieder einmal zeigt sich, dass das ZdK als Vertretung katholischer Laien schlicht unbrauchbar ist. Dieses kritik- und gedankenlose Anbiedern der Funktionäre an den Zeitgeist wäre langsam mehr lächerlich als ärgerlich, ginge es nicht um so ernste Themen.
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