Der über die steirischen Diözesangrenzen hinaus bekannte Priester Roger Ibounigg wird Pfarrer in Pöllauberg bleiben, wie auch die Ewige Anbetung, das Jugendtreffen und das Jungfamilientreffen nicht bedroht sind. Das teilte der Bischof von Graz-Seckau, Wilhelm Krautwaschl, am Montagabend in Pöllau mit. Pfarrer Ibounigg selbst ließ die staunenden Gläubigen in der barocken Basilika wissen, dass er schweren Herzens das Amt als Pfarrer von Pöllau aufgeben werde, dass ein „geordneter Übergang“ aber seine Zeit brauche. Man suche gemeinsam eine seelsorglich fruchtbare Lösung.
Ibounigg initiierte Ewige Anbetung
Zuvor hatte die Diözese dem weithin bekannten Pfarrer öffentlich mit einem Amtsenthebungsverfahren gedroht, sollte er nicht freiwillig auf die beiden Pfarreien Pöllau und Pöllauberg verzichten. Gemäß Canon 1740 des Kirchenrechts könne der Bischof dies „auch gegen den expliziten Willen des Betroffenen durchsetzen“, hieß es in einer Presseaussendung der Diözese Graz-Seckau. Der bischöfliche Wunsch nach Veränderung entspreche „zuerst einer üblichen Rotation“, erst nachgereiht würden auch die „internen Konflikte in der Pfarrei eine Rolle“ spielen, hieß es da – in seltsamer Spannung zur Drohung mit einem Amtsenthebungsverfahren.
Der bei der großen Mehrheit der Gläubigen populäre Pfarrer initiierte eine Ewige Anbetung, die seit vier Jahren mit rund 200 beteiligten Betern Tag und Nacht läuft, ist geistlicher Leiter eines jährlichen überregionalen Jugendtreffens und begleitet seelsorglich das Jungfamilientreffen, das im Juli jeden Jahres mehr als tausend Gläubige nach Pöllau lockt. Kein Wunder, dass die Drohung des Ordinariats, den Geistlichen abzuziehen, die Gemüter in Wallung brachte. Unterschriftenaktionen wurden gestartet, eine Internetseite lieferte Klarstellungen zu Vorwürfen und Gerüchten, die Medien berichteten.
Bischof Krautwaschl würdigt Verdienste Ibouniggs als Beichtvater
In seiner Predigt in Pöllau würdigte Bischof Krautwaschl am Montag die Verdienste Ibouniggs als Beichtvater, in der geistlichen Begleitung und der Sorge um geistliche Berufe. Er dementierte, dass das Jugendtreffen, das überregionale Jungfamilientreffen oder die Anbetung in Gefahr seien.
DT/sb
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