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Nach Diebstahl: Voderholzer will neue Reliquie in Pfarrei bringen

Der Regensburger Bischof hat angekündigt, eine Wolfgangs-Reliquie aus der Hauskapelle der Regensburger Bischöfe in die Pfarrei Sankt Wolfgang zu bringen. Dort war eine über 1.000 Jahre alte Reliquie geraubt worden.
Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg
Foto: Armin Weigel (dpa) | Zur Reliquienverehrung erklärte Voderholzer, diese sei ein „urmenschliches Bedürfnis, das uns auch heute nicht fremd“ sei.

Nach dem Reliquien-Diebstahl aus der katholischen Kirche St. Wolfgang in Regensburg hat der Bischöfe des Bistums, Rudolf Voderholzer, angekündigt, am Samstag eine Wolfgangs-Reliquie aus der Hauskapelle der Regensburger Bischöfe in die Pfarrei Sankt Wolfgang zu bringen. Er sehe, wie schwer die Pfarrei im Regensburger Stadtteil Kumpfmühl durch den „brutalen Raub“ betroffen sei und wolle den Gläubigen daher mit der Leihgabe ermöglichen, dennoch ein würdiges Patrozinium zu feiern, so Voderholzer laut der Pressestelle des Bistums. 

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Teil des Schädels des heiligen Wolfgangs

Am Samstag gedenkt die katholische Kirche des heiligen Wolfgangs, der auch Schutzpatron der Diözese Regensburg ist. Vergangenen Montag waren über 1.000 Jahre alte Reliquien aus dem Hochgrab im Eingangsbereich der Kirche St. Wolfgang gewaltsam entwendet worden. Wie das Bistum Regensburg mitteilte, seien die mit Panzerglas und Stahlumrandung gesicherten Reliquien mit roher Gewalt ausgebrochen worden. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf.

Bei der Reliquie, die Bischof Voderholzer nun nach Sankt Wolfgang bringen wird, handelt es sich nach Angaben des Bistums um einen Teil des Schädels des heiligen Wolfgangs. Die Hauskapelle der Regensburger Bischöfe befindet sich seit 1821 im Niedermünsterstift über dem Eingangsportal der Niedermünsterkirche. Bischof Voderholzer betet dort täglich das Stundengebet und feiert die tägliche Eucharistie, wenn er in der Stadt ist.

Zur Reliquienverehrung erklärte Voderholzer, diese sei ein „urmenschliches Bedürfnis, das uns auch heute nicht fremd“ sei. Reliquien seien Zeichen für das Heilige, das in einem Menschen zum Ausdruck gekommen sei – damit seien sie „Brücken zum dem Heiligen schlechthin, zu Jesus Christus“.  DT/mlu

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