Dabei handelt es sich um das Kunstprojekt „Zeitzeichen“, mit dem Klarissa Flückiger und Mahtola Wittmer, zwei Kunststudentinnen der Hochschule Luzern, die Passanten irritieren wollen.
Projekt zur Allgegenwart des Smartphones
Die Allgegenwart des Smartphones in unserem Alltag brachte sie auf diese Idee. Wir achten heute viel mehr auf das Handyläuten als auf Kirchengeläut, stellen die beiden Frauen gegenüber SDA fest, wie die „Neue Züricher Zeitung“ berichtet.
Für die Kunststudentinnen stellte sich daher die Frage, „ob das Handy zum modernen Gott“ geworden sei. Florian Flohr, Leiter der Citypastoral der Katholischen Kirche der Stadt Luzern, ergänzt, das Projekt möchte zum Nachdenken darüber anregen, „wie man sein Leben selbst bestimmen“ kann.
Wegen Renovierung ist die Glocke seit Monaten nicht erklungen. Die Kunststudentinnen installierten im Kirchturm einen Lautsprecher und ein Mischpult, in dem das Läuten eines allseits bekannten Handy-Klingeltons gespeichert ist. Mittels Smartphone können Flückiger und Wittmer nun den Ton auslösen. Sie bestimmen selbst, „wann und wie lange das Kirchturmhandy klingelt“. Nur die Auflagen der Stadt, etwa die Nachtruhe, müssen sie einhalten.
„God is calling“
Den Handyton wollen sie zwei Wochen lang täglich mindestens dreimal vom Turm der Kapelle, die in der Altstadt von Luzern liegt, erschallen lassen. „God is calling“ kommentierte humorvoll ein Tourist, als er in einer Besuchergruppe am Montag Ohrenzeuge des ersten Läutens wurde.
NZZ / DT (Peter Dewald)
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