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Zugriffsrekord beim Wahl-O-Mat

21,5 Millionen Zugriffe seit seiner Öffnung am 6. Februar verzeichnet die Online-Entscheidungshilfe zur Bundestagswahl. So viele wie nie zuvor.
Wahl-O-Mat - Bundestagswahl 2025
Foto: IMAGO/Revierfoto (www.imago-images.de) | Da noch ein Drittel der Wähler unentschieden sein sollen, kann man seinen Einfluss wohl nicht unterschätzen: der Wah-O-Mat.

Am Sonntag ist Bundestagswahl, und der Wahl-O-Mat geht durch die Decke: Die Bundeszentrale für politische Bildung meldete am Dienstag, er sei bereits jetzt 21,5 Millionen Mal genutzt worden. Seinen bisherigen Höchstwert erreichte er zur Bundestagswahl 2021. Damals nutzten ihn deutsche Wähler rund 21,3 Millionen Mal. Der neue Rekord steht also.

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Woran das liegen könnte? Der Wahl-O-Mat werde mit jeder Wahl bekannter, die Menschen wollten sich heute mehr informieren als zu den letzten Wahlen. Der verkürzte Wahlkampf habe dafür nur wenig Zeit gelassen. Auch fehlten Informationsstände und Wahlkampfveranstaltungen der Parteien. Das erklärte Michael Panse von der Thüringer Landeszentrale für politische Bildung im Interview mit „MDR AKTUELL“. Der Wahl-O-Mat helfe den Menschen, sich unkompliziert online über die Parteien zu informieren, so Panse. Hinzu käme die angespannte politische Lage in Deutschland. „Wir merken, dass die Wähler sehr politisiert sind und viele sind auch schon sehr fest in ihrer Meinung. Die suchen dann quasi im Wahl-O-Mat ein Instrument der Bestätigung für ihre Positionen oder für ihre Parteipräferenz“, sagte Panse wörtlich gegenüber „MDR AKTUELL“.

So entsteht der Wahl-O-Mat

2002 gegründet, ist der Wahl-O-Mat dazu gedacht, Menschen eine Orientierungshilfe bei der Wahlentscheidung zu geben. Nach eigenen Angaben sei er eines der erfolgreichsten Angebote der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB), wie aus einem Bericht der „Tagesschau“ hervorgeht. Unmittelbar vor der Wahl steige die Nachfrage nach dem Frage-und-Antwort-Tool weiter an, wie Erfahrungswerte zeigen. Die Rekord-Zahlen könnten also noch höher werden. Als der Wahl-O-Mat am 3. Februar online ging, verzeichnete er bereits an Tag eins neun Millionen Nutzungen, schreibt „rbb24“.

Und wie entsteht das einflussreiche Tool? Drei Monate vor der Wahl trifft sich ein Team aus 20 bis 25 Jungwählern, um basierend auf den Partei-Wahlprogrammen 80 bis 100 Thesen zu erarbeiten. Experten aus der Wissenschaft, Statistiker und Pädagogen, und Verantwortliche der BPB unterstützen das Vorgehen. Dann beantworten und begründen die 29 zur Wahl zugelassenen Parteien alle Thesen. Aus diesen wählt das Team wiederum 38 Thesen aus, die die wichtigsten Themen der Wahl aufgreifen. Das berichtete die „Tagesschau“, als der Wahl-O-Mat Anfang Februar online ging. Nutzer beantworten diese Thesen im Wahl-O-Mat mit „Stimme zu“, „Stimme nicht zu“, „Neutral“ oder „These überspringen“. Das Ergebnis zeigt ihnen in Prozentwerten an, wie groß ihre Übereinstimmung mit den einzelnen Parteien ist.

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