Erneut ist in Nigeria ein katholischer Priester Opfer einer Entführung geworden, berichtet der Fidesdienst. „Pfarrer Joseph Igweagu, Gemeindepfarrer der Pfarrei St. Joseph in Abata Nsugbe im Bundesstaat Anambra, wurde entführt, als er am Mittwoch, den 12. Oktober, nach einer Beerdigung in Umunnachi ins Pfarrhaus zurückkehrte“, heißt es in einer Erklärung der Erzdiözese Onitsha vom 16. Oktober. Die Erzdiözese bittet die Gläubigen um das Gebet für die „bedingungslose Freilassung“ des Priesters und weist darauf hin, man werde „alles in unserer Macht Stehende tun, um seine Freilassung zu erreichen“.
Zunehmende Angriffe
Der Bundesstaat Anambra liegt im Südosten Nigerias in einem Gebiet, das in besonderer Weise von der erpresserischen Entführung betroffen ist. Die Entführungen von katholischen Geistlichen in Nigeria haben zugenommen und gehen nicht immer glimpflich aus. Priester und Gläubige in Nigeria sind zunehmend Angriffen ausgesetzt, die von Einschüchterung über Mord bis hin zu Lösegeldentführungen reichen.
Schätzungen zufolge sollen in diesem Jahr mindestens vier katholische Geistliche bei Entführungen getötet worden sein. In der ersten Jahreshälfte wurden insgesamt 18 entführt, so die Zeitung „The Punch“. Die Sicherheitsfirma SBM Intelligence mit Sitz in der Hafenmetropole Lagos gibt an, dass von Juli 2021 bis Juni 2022 insgesamt 3 420 Menschen im ganzen Land verschleppt wurden. 564 kamen bei Entführungen ums Leben. DT/chp
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